Frühlingsurlaub pur auf Kreta. Bei sonnigen Temperaturen und einer für Griechenland ungewöhnlich grünen Landschaft, haben wir einige Wanderungen auf dem Fernwanderweg E4 unternommen. Die bekannteste Tour führt einen dabei durch die Samaria-Schlucht, welche aber erst ab 1. Mai freigegeben wird. Da unser Standort Ierapetra im Südosten liegt, haben wir Alternativrouten ausgearbeitet.
Wanderung 1: Von Anatoli auf den Stavros
Technisch relativ anspruchslos, dafür aber mit schönen Fernblicken auf das Dikti-Massiv und das Lybische Meer. Wir waren überrascht wie grün Kreta im Frühjahr ist. Überall blüht es auf saftigen Wiesen, so fühlt man sich manches Mal wie ins Allgäu versetzt.
Wanderung 2: Durch die Sarakina Schlucht
Nur 2 km lang ist die Sarakina Schlucht, aber diese haben es in sich. Im Frühjahr ist sie ohne geeignete Bekleidung fast unpassierbar. Mehrfach muss man durch kaltes, knietiefes Wasser waten und einige Kletterpassagen (auch per Seil) überwinden. Eine gute Streckenbeschreibung mit Fotos findet man HIER.
Wanderung 3: Durch die Pefki Schlucht
Die Schlucht selber ist relativ kurz und gut begehbar über Felsblöcke und Eisenleitern. Man kann die Wanderung auf Meereshöhe in Makry-Gialos beginnen oder vom Bergdorf Pefki. Wir haben uns für die doppelte Distanz entschieden und sind hin & zurück marschiert. Landschaftlich ist vor allem der Teil oberhalb der Schlucht interessant. Insgesamt ca. 4 Std. Gehzeit.
ERDBEBEN? Ja, richtig. Da war noch was. Am 16.4. gegen 21 Uhr Ortszeit ging es los. Zunächst wackelte nur leicht das Bett, doch dann wurde es immer stärker, bis man das Gefühl hatte alles dreht sich im Kopf und das ganze Gebäude wackelt. Rund 70km östlich von Kreta bebte die Erde mit einer Magnitude von 6,1 auf der Richterskala. Geschockt sind wir danach raus auf die Straße, wo natürlich auch die anderen Hotelgäste und Einheimischen standen. Man weiß ja nicht, ob noch weitere Nachbeben folgen. Doch es blieb ruhig......bis um 5 Uhr morgens. Ich hätte wahrscheinlich gar nichts gemerkt, doch meine Liebste weckte mich mit den Worten "Es geht schon wieder los." Das Nachbeben empfand ich als wesentlich unspektakulärer. Nichtsdestotrotz muss man das Erlebte gedanklich verarbeiten. Unsere "Wanderung 3" sind wir am Folgetag nach dem Erdbeben angegangen. Da denkt man besser nicht darüber nach, ob sich ein paar Felsblöcke oberhalb der Schlucht gelockert haben könnten.
Fazit: Ende gut, alles gut. Nur den Kretern stehen in den nächsten Monaten unruhige Zeiten bevor, wenn man folgendem Artikel glauben schenken darf: Schwarmbeben
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