Vor der Reise hatte ich bereits für zwei Tage einen GIANT Renner gebucht bei Siam Tours. Dieser Anbieter bietet seit über 20 Jahren Rundfahrten durch Thailand an. Wir vereinbarten eine kostenfreie Anlieferung nach Khao Lak, da eine der Rundfahrten genau in Khao Lak Station machte. Die Rückgabe in Phuket musste ich dann selber organisieren. Jedenfalls freute ich mich schon tierisch auf den Ausflug in den "grünen Dschungel".
Frühmorgens fuhr ich los auf der flachen Küstenstraße gen Norden, entlang von Tempeln und Schreinen, quirligen Märkten und Buden bis zur Kleinstadt Takua Pa. Von dort aus rechts ab ins ruhige Hinterland und ringsum nur noch üppiges GRÜN. Ich war richtig geflasht. Dazu wurde es nun welliger und meine 1,5 Liter Flasche mit Wasser ging so langsam zur Neige. Ich hoffte auf eine Ortschaft oder Siedlung zur Verpflegung: Aber Fehlanzeige. Nichts. Nur die Landstraße und das endlose Grün. Hin und wieder spielten Kinder am Straßenrand, jubelten mir zu oder liefen neben mir her. Wahrscheinlich fährt sonst niemand Rad dort in der Hitze. Nach weiteren Kilometern entdeckte ich hinter Bäumen ein paar Häuser und eine Menschenansammlung. "Nichts wie hin, vielleicht bekomme ich ja hier etwas". Kurz nachdem ich einbog wurde mir bewusst wo ich mich befand: An einem buddhistischen Tempel mit Mönchen und anscheinend stand gerade eine Messe bevor. Man lud mich ein hereinzukommen mit meiner Radkleidung, nur Schuhe und Helm musste ich ausziehen. So setzte ich mich wie alle anderen im Schneidersitz auf den Boden und war wieder geflasht von dem Erlebnis.Nach der Messe bot man mir etwas zu trinken und Essen an. Dabei wäre mir fast ein Fauxpas passiert: Ich entdeckte einige Teller mit leckeren Sachen darauf und wollte mich schon bedienen, als schnurstracks jemand auf mich zukam. Diese Teller waren Gaben für die Mönche - na da habe ich nochmal Glück gehabt🙏😀. Gestärkt ging es wieder aufs Rad und an einer Kreuzung gab es dann auch endlich einen kleinen Lebensmittelhändler, wo sofort ne große Cola gekauft wurde. Irgendwann war ich wieder auf der quirligen Küstenstraße. Es folgte noch ein Abstecher ins Tsunami Volunteer Center und kurz darauf war ich wieder im Hotel.
Eine wirklich tolle Ausfahrt mit vielen bleibenden Eindrücken. Den zweiten Tag wollte ich eigentlich bis Phuket radeln, doch der Megaverkehr in Phuket-Stadt belehrte mich eines Besseren, drum entschlossen wir uns zu einem Tagesausflug mit Mietwagen; das Rad wurde in den Kofferraum gepackt. Seither versuche ich immer einen Radausflug bei unseren Urlauben im Ausland einzuplanen. Man sieht und erlebt Sachen, die man im Auto oder Bus verpasst.
Kommentare