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40km Klingenpfad Solingen

Langstreckenwanderung mit Anke und dem DAV Solingen oder auch 22 kleine Jägermeister😁.
Um 8 Uhr trafen wir uns am Marktplatz in Solingen-Gräfrath. Mir bekannte Gesichter (Fiona, Micha1, Susanne, Bettina) und viele Neue waren dabei + Hund Lotte. 40km auf dem Klingenpfad sollten gemeinsam bewältigt werden. Ein Test für den Mammutmarsch mit 70km im Juni, die komplett um Solingen führen. Diesmal ging es "nur" bis Widdert, dafür mit vielen Höhenmetern. Ich war gespannt, wie ich diese Distanz verpacke, denn mehr als 30km am Stück war ich noch nicht gewandert.

Die ersten km hoch zur Fauna und runter ins Friedensthal kannte ich bereits, ebenso das Stück am Cafe Hubraum vorbei. So blieb Zeit zum Plaudern mit Micha2 und Bea, die wie ich neu im DAV ist. Tempovorgabe von Anke waren 5km/h und anfangs zogen einige vorne richtig vom Leder. So kam es wie es kommen musste - das Paar mit Top-Equipment und Camino Portugues-Kappe fiel zurück. Kurzer Plausch mit Anke und die Frau entschied sich hier abzubrechen, während der Mann in der Gruppe blieb.

Oberhalb der Wupper liefen wir an der Papiermühle vorbei hoch zum alten Bahnhof Schaberg, wo man direkt auf die Müngstener Brücke zuläuft. Neuerdings kann man hier einen "Klettersteig" entlang der Brücke buchen. Anfang April hatte der DAV dies im Programm, hatte ich leider verpasst. Micha1 meinte zu mir: "Auf der Brücke bin ich oft genug", durch seinen Job als Feuerwehrmann. Die Brücke zieht immer wieder Suizidgefährdete an. Krass, was er mir da so erzählte.


Die Stolperbrücke
Vorbei am Klingenpfaddenkmal ging es bis Unterburg weiter Auf & Ab, gegenüber von Schloss Burg auf der Remscheider Seite hoch mit einer kurzen Trink-/Snackpause. 17km standen bereits auf der Uhr und wir waren weiterhin flotter unterwegs als gedacht. Der Anstieg hoch nach Hummelsburg kostete dann Körner. Durch Waldarbeiten war der Boden hier komplett aufgewühlt matschig und an einer Bachquerung passierte es: Susanne wollte über die stark baufällige Brücke gehen und krachte ins Wasser. Bis auf nasse Füße und dreckige Klamotten aber nix passiert. Oberhalb von Schloss Burg zeigte sich endlich mal die Sonne und kurz danach waren wir auch am offiziellen Verpflegungspunkt nach 21,5km. Sowas hatte ich wirklich nicht erwartet. Wie bei den besten RTFs gab es alles was das Herz begehrt: Waffeln, Kuchen, Brezeln, Eier, Käsesticks, Salami, Gurken, Riegel, Haribo und diverse Getränke. Toll vom DAV Solingen organisiert. Eine Spendenbox - mit Voltaren als optischer Gimmick - wurde direkt befüllt.

Sengbachtalsperre
Nach der Pause verabschiedeten wir uns von vier Mitwanderern, die sich in Unterburg via Bus zurück nach Gräfrath aufmachten. Für den Rest folgte die Runde um die Sengbachtalsperre mit der Staumauer als Highlight. Die Fichtenbestände sind mittlerweile stark dezimiert. War die "Sengbach" früher komplett mit dichtem Wald umgeben, geht man nun relativ licht und in der Sonne. Für mich ideales Gravelrevier, zum Wandern wegen der breiten Piste unspektakulär. Dadurch blieb wieder mehr Zeit zum Schnacken. Wolfhard aus der Hochalpin-Gruppe erzählte mir was in nächster Zeit geplant ist. An Pfingsten geht es 3 Tage in die Eifel mit zwei Wanderungen + dem Burgenklettersteig in Manderscheid. Für mich dieses Jahr zu spät, da alle Plätze schon ausgebucht, aber eine Option für die Zukunft.

In Glüder verabschiedeten sich überraschend Micha1 und Fiona. Das Knie zwickte bei Micha und er zog die Reißleine. Schade, aber man sieht sich auf einer der nächsten Touren. Die letzten Anstiege mussten noch gemeistert werden. Steil hoch nach Pfaffenberg mit schönen Ausblicken auf die Wupper. Über das Felsplateau Kasteley mit seinem Schiefergestein runter nach Balkhausen am Klingenring und wieder hoch zur Alpaka-Farm und der Burg Hohenscheid. Heute im Besitz eines ominösen Christlichen Lebenszentrums, war es früher ein Hotel und wie mir Wolfhard sagte "in den 70ern waren die Stones dort".

Zielfoto mit Hund
Kurz vor dem Ziel musste noch ein Mitwanderer passen, der eigentlich die ganze Zeit flott unterwegs war. Die Leiste!! Und es ging wirklich nichts mehr bei ihm. Auch Michaela humpelte nur noch. Sie hatte sich Blasen gelaufen, die sich mittlerweile geöffnet hatten. Doch so kurz vor dem Ziel in Widdert wollte sie nicht aufgeben. Noch einen Hügel von der Odenthaler hoch durch den Wald und dann empfingen uns die DAV-Leute. Wieder mit leckerem Kuchen und einem Finisher-Bier/Radler. Da kam richtig Stimmung auf. Alle bekamen eine Finisher-Urkunde und Anke zusätzlich ein kleines Präsent für ihren Einsatz als Wanderguide👍👏👏.

Garmin: Klingenpfad 40km

Fazit: Eine tolle Veranstaltung mit super Organisation. Mir hats richtig Spaß gemacht und mit 40km meine längste Wanderung. Die über 1000Hm hatte ich am Ende gemerkt und unisono haben alle gesagt, eine 70er hätten sie heute nicht geschafft. Aber O-Ton Anke: "Man muss sich nur mental darauf einstellen."😁 Zum Abschluss ließen wir in Gräfrath bei einem Gerstengetränk die Tour Revue passieren.

Mal schauen, die 70er halte ich mir offen als Option. Wie kaputt ich war, habe ich erst danach gemerkt. Auf der Rückfahrt im Bus hatte ich schon meinen Rucksack liegengelassen (aber es noch rechtzeitig bemerkt) und die Waden waren zwei Tage nicht zu gebrauchen.




Kommentare

Bussi hat gesagt…
Einfach krass....... Chapeau :-)
Pit hat gesagt…
Danke! Die Distanz+HM waren schon herausfordernd, wie mir meine Beine später gesagt haben😂

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