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RTF Rund um Erftstadt: Nationalpark Eifel

Auf die RTF vom RSC hatten sich Bussi und ich schon lange gefreut. Die Anfahrt war reibungslos und so standen wir um kurz nach 8 Uhr in den Startlöchern für die 150er RTF. Anfangs hatten wir mit dem Marathon geliebäugelt, aber der frühe Start um 6:30 schreckte mich ab und Bussi hat zu wenige Langdistanzen in 2024. So rollten wir bei leichtem Morgentau plaudernd durch die einsamen Felder, genossen die Stille. Mit 30km/h schlug Bussi ein ordentliches Tempo an, während ich mühsam in die Gänge kam. Irgendwann rollten wir auf zwei Radler auf, mit denen wir bis K1 die Führung wechselten. 

Dort gab es ein freundliches "Hallo". Man merkte den RSClern den Spaß an ihrer Veranstaltung an. Es gab reichlich zu futtern und zu trinken, sogar alkfrei Bier/Radler. Ich schnappte mir noch einen Klecks Sonnencreme für Gesicht und Arme, denn die Sonne sollte über den Tag noch ordentlich brennen. Hinter K1 folgte der erste längere Anstieg über kleine Wirtschaftswege nach Berg und weiter bis Nideggen - dem Tor zur Eifel. Am Nationalpark-Tor stoppte ich kurz für ein Foto und holte Bussi in der Abfahrt wieder ein. Hinter Heimbach folgte der zweite längere Anstieg. Zunächst hoch bis zur Staumauer der Rurtalsperre, danach die Serpentinen zum Kermeter auf 500 Meter über NN. Bussi fuhr weiterhin einen flotten Stiefel, erst auf den letzten Kehren zog ich an ihm vorbei. Hier war für mich noch nicht erkennbar, dass er am Limit war, doch nach der langen Abfahrt ins schöne Gemünd meinte er zu mir, er fühle sich angeschlagen.

Nationalpark-Tor Nideggen
An K2 wurde wieder reichlich aufgetischt. Mir hatten es vor allem die Käsepicker mit Gurke angetan. Am Ende hatte ich die halbe Platte intus. Jetzt sollte es auf die Schleife über Schleiden gehen. Ein RSCler erzählte freudig wie schön die Runde ist und erwähnte nebenbei "und dann kommt über 1km der 10% Anstieg nach Ettelscheid". Wir guckten uns erstaunt an.

Am Rurstausee
Bis Schleiden rollte es flach entlang
der Olef, um hinter dem Schloss Schleiden in den Anstieg nach Bronsfeld einzubiegen. Schön im Wald gelegen, kommt man oben auf einem Hochplateau mit grünen Wiesen an. Leider stand hier voll der Gegenwind drauf, was uns einige Körner kostete. Ich merkte, dass Bussi sich schwer tat im Windschatten und drehte mich immer wieder um. Nach der Abfahrt ins Tal folgte der angekündigte Scharfrichter nach einer Linkskurve. Im kleinsten Gang 34/29 kurbelte ich nach oben und überholte drei Radler, als einer im Vorbeifahren meinte "da kommt der Peter". "Ja, richtig", frotzelte ich zurück😁. Der andere Peter war etwas weiter hinten. Oben angekommen wartete ich kurz auf Bussi, der ohne Pause weiterrollte. Wieder zurück in Gemünd merkte man wie voll es mittlerweile auf den Straßen geworden war. Typisch Eifel am Wochenende eben. Gut, dass wir so früh am Morgen gestartet waren.

Von Gemünd aus fuhren wir nun über einen Radweg entlang der Urft, überholten ein paar Radler und es bildete sich zum ersten Mal eine Gruppe. An einer Welle vor Mechernich war Bussi plötzlich weg - die ersten Krämpfe deuteten sich an. "Bleib einfach hinten", meinte ich, aber dran gehalten hat er sich nicht😄. Kurz hinter Burg Satzvey rollten wir als Gruppe in K4 ein. Wir genehmigten uns je zwei Radler und reichlich Erdnüsse. Der Körper verlangte jetzt nach Salz. Ich kam mit einem Grenzfahrer ins Plaudern, während Bussi es sich auf der Bank gemütlich machte. Ich glaube er wäre am liebsten da sitzen geblieben😊.

In etwas kleinerer Gruppe nahmen wir die letzten rund 25km in Angriff. Ich fuhr vorne und wollte gerade wechseln....aber kein Bussi zu sehen. Die anderen fuhren weiter und ich wartete. Von Krämpfen geplagt kam Bussi und ich versuchte danach ihn so gut es ging zu unterstützen und Windschatten zu geben...der Junge biss sich durch👏. Im Ziel gabs zur Belohnung nochmal Radler und Cola - auf Bratwurst hatten wir beide komischerweise keinen Appetit.

Garmin: RTF Rund um Erftstadt 150km

Fazit: Eine tolle Veranstaltung von den Erftstädtern. Die komplette Strecke war gut ausgeschildert und es gab reichlich Verpflegung. Für Bussi wars am Ende eine Schinderei, obwohl es anfangs ganz gut lief. Der Schnitt von 28km/h war jedenfalls recht ordentlich für diese Distanz und Höhenmeter.

Kommentare

Bussi hat gesagt…
Es hat 5 Tage gebraucht, bis sich die Beine wieder halbwegs normal angefühlt haben :-(
Pit hat gesagt…
Deshalb am Samstag ganz piano - vom Start weg.
Bussi hat gesagt…
Hoffentlich kannst du so langsam ;-)
Pit hat gesagt…
🦆🦔sollte klappen🤣

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