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Transalp Bikepacking Tag 4: Grande Finale

Ausblick auf den Gardasee
Die letzte Etappe zum Gardasee begann schwül. Nach dem nächtlichen Gewitter hingen die Wolken noch tief und die hohe Luftfeuchtigkeit machte mir zu schaffen. Vom Start weg begann der Anstieg bis zum Passo Campo Carlo Magno (1681m). Vor allem die steileren 8km bis zum Skiort Folgarida ließen mich ordentlich schwitzen.

Kurz hinter Folgarida kamen alle
wieder zusammen - inklusive John. Dieser war 30 Min vor uns gestartet. Eine gute Idee, somit hing er nicht sofort am Berg zurück. Die restlichen km bis zur Passhöhe waren entspannter zu pedalieren. Oben genossen wir den Ausblick auf die Brenta bei einer Cola. So konnten wir gemeinsam in die Abfahrt starten. Zunächst durch den Skiort Madonna di Campiglio und entlang des schönen Val di Genova mit dem Fluss Sarca.

Wir wechselten immer mal zwischen dem Radweg am Fluss und den Dorfstraßen, als im Örtchen Dare ein riesiger Brunnen auf dem Dorfplatz stand. Schnell die Bidons auffüllen und das kühle Wasser genießen - da machte sich Stefan nackig. Nur mit Radhose bekleidet legte er eine Arschbombe hin, die Sven direkt mit der Cam festhielt. Das kühle Nass animierte auch Sebi und Sven zu dieser besonderen Einlage💦😂. Während John wieder früher losradelte, legte Ernesto eine meditative Ruhepause im Schatten ein. Ich hielt meinen Kopf unters laufende Wasser, trank gefühlt literweise.

Torbole / Gardasee
Bis Tione di Trento rollten wir weiter bergab und bogen ab in den finalen Anstieg dieser Transalp: Den Passo Duron. Ein rund 6km langer Anstieg, der auch mal fiese 11-14% Steigung hat. Ich kannte ihn bereits von der Team Bussi-Reise zum Gardasee, bin ihn damals mit Fabian gefahren.

Kurz hinter Zuclo wurde es steil und
Stefan ließ sich zurückfallen. Wir überholten John, der pausierte und kamen erschöpft oben an. Alle waren froh die letzten Hm bewältigt zu haben. Den "Mini-Pass" Ballino hatte ich wohlweislich verschwiegen😉

Mit einem Urschrei kam John um die Ecke und ließ sich erstmal ins Gras fallen - entspannen auf einer Wiese unter Bäumen. Nach dem obligatorischen Passfoto und einer Plauderei mit zwei Rennradlern aus Dland, rollten wir in die vorletzte Abfahrt. Hinter Fiave folgte der (von dieser Seite) Mini-Anstieg zum Passo Ballino - mit reichlich Gegenwind. So hatte ich ihn auch in Erinnerung aus der Runde mit Fabian. Hinten gabs ein paar Flüche....aber dann war es geschafft.

Erst passierten wir den türkisfarbenen Tennosee, um dann über Pranzo die schöne Abfahrt mit Blick auf den Gardasee zu genießen. In Riva war es proppevoll, in Torbole ähnlich. Das hatte schon was von Mallorca in der Hochsaison. Egal - wir rollten die letzten km langsam über den Radweg bis zu unserem Hotel, klaschten uns ab, lagen uns in den Armen. Eine perfekte Transalp. Kein Sturz, kein Platten - bestes Wetter - und eine geile Zeit miteinander.

Video Tag 4: Abfahrt nach Riva

Auf ins Nachtleben. Ohne Reservierung nicht so einfach eine Pizzeria zu finden zu sechst. In einer Seitengasse klappte es endlich. Natürlich wollten Stefan und Sebi eine Runde im Gardasee schwimmen gehen im Abendlicht. Wir setzten uns derweil an den Strand - beobachteten ua. eine Mädelsgruppe beim Junggesellinnenabschied. Beim Cocktail in der Wind's Bar trafen wir sie dann wieder. Zum Abschluss gabs für jeden noch ein leckeres Eis, dann hieß es ab ins Bett. Der Shuttle-Bus zurück nach Garmisch war für 7:45 Uhr angekündigt😴.

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