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Auf der Wanderautobahn: Der Rotweinwanderweg

Bei bestem Herbstwetter mit Sonnenschein hatte es uns am Wochenende an die Ahr verschlagen. Von Altenahr bis Ahrweiler über den Rotweinwanderweg und dabei das Farbenspiel der Natur bestaunen. Doch wenn ich vorher gewusst hätte was mich erwartet - ich hätte einen anderen Termin ausgesucht.

In Altenahr war bereits vormittags Remmi-Demmi und einen Parkplatz zu finden war unmöglich. Im Oktober wird hier jedes Wochenende das Weinfest gefeiert und Heerscharen von Kegelclubs und anderen Feierbiestern tummeln sich im Ort. Unsere Wanderung haben wir deshalb ab Altenburg begonnen und sind hinter Altenahr hoch zur Burg Are. Von dort konnte man schön auf die Ahr und die umliegenden Hügel mit dem Teufelsloch schauen. Der weitere Weg führte in die Weinfelder mit dem ersten Stau an Weinstation Nr. 1. Für 1-2 EUR gabs Spätburgunder, Weißburgunder, Riesling, Sauser (der Federweißer), Käsestangen und Brezeln.

Burgruine Are
Wir waren froh der Meute entkommen zu sein, aber bis Mayschoss blieb es überfüllt. Da half nur die Flucht nach vorne und das Tempo anzuziehen. An der dritten oder vierten Weinstation genehmigte ich mir auch nen Federweißer - frisch und lecker!
Von Mayschoss bis Dernau folgte das schönste Stück. Verläuft der RWW ansonsten meist entlang der Weinfelder mit relativ breiten Wanderpisten, wird es nun auch mal schmaler und felsiger, was sofort zu einem Stau führt. Da ist Geduld gefordert.

Stau am Weinstand
Ab Dernau wurde es deutlich leerer. Die meisten Wanderer nehmen hier wohl die Bahn zurück nach Altenahr. Es folgte ein langer Anstieg - leider asphaltiert - durch die Steillagen und wieder talwärts eine Schleife zum Weingut Kloster Marienthal, einem schönen Ausflugslokal. Erneut führte der Weg bergan zu einer Art Wein-Hochebene mit dem Hof "Försters Weinterrassen". Der Anbau ist im Stile eines Hundertwasser oder Gaudi gebaut. Noch einen Schwenk zum Aussichtspunkt "Bunte Kuh" und am Weinstand einen "Roten" genehmigt, denn im Tal lag unser Ziel: Ahrweiler.

Eine Gruppe älterer Herrn schmetterte am Weinstand im Chore mir unbekannte Lieder, als wir von dannen zogen. Ein kurzer Stopp am Regierungsbunker musste natürlich auch sein, aber für eine Führung wäre es zu spät geworden. In Ahrweiler durften wir dann in einem netten Lokal endlich die Beine hochlegen.

Insgesamt 22km. ca. 700 HM. Wanderzeit: 4:30 Minuten inklusive Pausen.

Fazit: Eine schöne Tagestour mit vielen Ausblicken auf die Weinberge. An den Wochenenden leider viel zu voll, deshalb empfehle ich auf Wochentage auszuweichen. Wer es streckentechnisch etwas anspruchsvoller mag, sollte sich für den ganz neuen Ahrsteig entscheiden. Von seiner Existenz habe ich erst durch die Ausschilderung während unserer Wanderung erfahren.


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