Für Augen und Seele ist es das definitiv. Die Sonne lacht bei strahlendem blauen Himmel und so fahren wir gemütlich durchs Sarche-Tal. Nur die Beine wollen an Tag 6 nicht so richtig - kommen nur schwer in Schwung. Hinter Dro trennen wir uns auf: Bussi fährt mit Fitty die kürzere Runde und nen Tacken entspannter, während ich mit Fabian die längere Tour fahren "darf"😅.
Die kurze 20% Rampe auf dem Sarche-Radweg keuche ich hoch. Hinter Sarche folgt dann der erste Anstieg mit schönen Ausblicken durch die Sarche-Schlucht und so langsam kommt der Körper auf Touren. Kurz vor Ponte-Arche biegen wir ab auf die Hochstraße, die uns nun durch allerlei abgeschiedene Dörfer führt, immer fein im Wechsel zwischen Abfahrt und nächstem Anstieg. Von oben haben wir ein grandioses Panorama, genießen es einfach. Im malerischen Dorf Zuclo machen wir kurz Rast am örtlichen Brunnen. Kopf und Arme im kühlen Nass erfrischen und die Trinkflaschen auffüllen - herrlich. Denn jetzt geht es auf 1000 Meter über den Passo Duron. Anfangs steil und unrhythmisch auf ruppigem Asphalt, wird die Straße später breiter und besser zu befahren. So sind wir schneller oben als gedacht und stürzen uns in die Abfahrt nach Cavrasto.
Vor uns sehe ich zwei Radler die gerade um die Ecke biegen. "Bussi und Fitty?", rufe ich zu Fabian, der sofort hinterherjagt. Aber falscher Alarm, eine Person war ein Dame mit langer Haarpracht, da habe ich mich wohl verguckt😜. Richtung Ballino folgt noch ein Zwischenpass, der gleichnamige Passo Ballino, leider komplett mit strammem Gegenwind. Das fordert nochmal ein paar Körner. Danach können wir bis zum Tenno-See locker ausrollen, wo wir bei einem Getränk in der Sonne sitzend auf Bussi und Fitty treffen. Hier hätte ich noch Stunden ausgehalten, doch es gibt noch ein Zückerchen zum Abschluss: Der feine Anstieg zur Malga di San Giovanni al monte.
Der Einstieg ist bei Arco, liegt in der prallen Sonne und geht direkt steil hoch. Irgendwann stehen 17-18% Steigung auf dem Garmin und ich sehe Bussi vor mir im Wiegetritt die Kurbel wuchten. Weiter vorne Fabian und die Rampe nimmt kein Ende. Stop - Ende - Aus! Ich ziehe die Reißleine. Wenn ich morgen noch irgendwie aufs Rad kommen will, muss ich mit den Kräften haushalten. Entscheide mich für den Rückweg ins Hotel, während die beiden Jungs das Ding durchziehen bis oben zur Hütte. Respekt! Für sowas brauche ich dann doch ein 32er Ritzel. Fahren die Profis auch am Mortirolo👀
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