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Elsass Tour 3: Stehgeiger am Petit Ballon

Heute musste ich für den gestrigen Tag büßen. Die Beine waren schwer und es lief überhaupt nicht, bereits die wenigen flachen km und erst recht beim ersten Anstieg zur Hohlandsburg. Mühsam stampfte ich voran, immer ein paar Meter hinter Fabian und Bussi. Bereits nach 10km brauchte ich eine Banane und ein Gel, so erschöpft fühlte ich mich. Die Abfahrt durch die schmale Waldstraße und entlang der Weinberge brachte mich auch nicht wirklich in Stimmung, so schön die Ausblicke auch waren.

In Gueberschwihr ging es über die längere Variante hoch zum Col de Firstplan. Fabian zog wie immer locker vorneweg, während ich mit Bussi schubweise die Plätze tauschte, jeder so wie er gerade konnte. Gedanklich hatte ich mich schon mit einem Ende der Runde nach der Abfahrt vom Firstplan auseinandergesetzt, wollte mir den Petit Ballon schenken. Doch der Anstieg begann ganz sanft mit 3% entlang des Krebsbachs bis Wasserbourg.

Ab hier begann der richtige Spaß!! Eine 15% Rampe läutete die nächsten 8km bis zum Petit Ballon ein. Wieder überlegte ich einfach zurückzufahren, doch ich wartete ein paar Kehren. Gefühlt wurde es nicht mehr leichter, beständig zwischen 10-16% Steigung. Ich ließ Fabian und Bussi ziehen und klinkte mich aus. Luft holen, trinken, noch ein Gel einwerfen. Es war nur noch ein Geeiere bei 8-10 km/h. Bussi tat sich genauso schwer, er musste das 27er Ritzel im Wiegetritt wuchten, während ich versuchte das 29er sitzend zu treten. Irgendwo im Wald fuhren wir wieder nebeneinander. An der ersten Herberge legten wir eine kleine Pause ein, aber nun wollten wir auch bis zum höchsten Punkt. Oben angekommen hatten wir insgesamt 1700HM absolviert auf 44km😳 - Wahnsinn!!

Für ein Gipfelfoto reichte die Kraft noch, danach rollten wir die 2km runter zur Herberge. Großes Radler, Elsass-Cola und reichlich Wasser, so die Reihenfolge, Flüssiges satt musste her. Wir genossen die Sonne und die Aussicht hier oben und ich legte mich dösend auf eine Bank, hätte Stunden dort verbringen können. Wir einigten uns die Runde zu verkürzen, nur noch die (sehr ruppige) Abfahrt ins Munstertal runter und über den Radweg zurück bis Turckheim, auch wenn Fabian gerne ein paar HM zusätzlich eingebaut hätte;)


Fazit: Das der "Petit" so schwer ist hatte keiner vorher gedacht. Der schwierigste Anstieg in den Vogesen, zusammen mit dem Platzerwasel. Für mich heute eine einzige Qual. Immerhin konnte ich ein Highlight setzen: Die Abfahrt vom Firstplan war ich auf Strava schneller als Simon Yates. Gewicht rollt halt besser💨

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