Die erste Schrecksekunde erlebte Bernie direkt am Morgen. Sein BMW war durchwühlt worden, aber nichts gestohlen. Außerdem entschied er spontan mit Renner statt E-Bike aufzukreuzen. Meine erste Überraschung gab es bei der Anmeldung: CCD Vorstandsmitglied Martin stand mit Begleitung dort und half dem RTC. "Hi Pit, wir haben uns ja schon Ewigkeiten nicht gesehen". Direkt nett geplaudert und weiteres für nach der Tour vertagt.
Die ersten flachen km fuhren Bernie und ich natürlich zusammen, als nach rund 10km eine 6-köpfige Gruppe von hinten kam und wir uns anschlossen. Für Bernie wurde es zu schnell, während ich dran blieb. Mein "Düsseldorf-Outfit" schien nicht allen zu gefallen🤣, jedenfalls hörte ich von vorne ein "Lass uns den Düsseldorfer abhängen!". An der nächsten Welle gaben alle Gas und ich ließ es Geschehen, nur um auf der Abfahrt wieder aufzufahren. Plötzlich fuhren alle rechts ran und ich machte mich solo auf den Weg.
Den ersten langen Anstieg hinter Lohmar bis zur K1 in Pohlhausen kannte ich bereits. Mit Fabian als Zugmaschine bin ich hier 2018 im Affentempo hoch. An K1 gabs lecker Radler (alkoholfrei) und auch sonst hochwertige Verpflegung. Nach der Abfahrt ins Wahnbachtal ging es in Gutmühle steil rechts hoch. Der Asphalt war hier ein tief-schwarzes, kantiges Gestein - ähnlich dem auf Lanzarote. Sieht man auch selten. Auf der Höhe zeigte sich von weitem ein CCD-Trikot. Valerio fuhr ganz entspannt mit einer Stulle in der Hand auf dem Rad. "Ich muss was Frühstücken". Da wollte ich ihn nicht drängeln und bin weiter. An den Serpentinen nach Winterscheid holte ich auch die "Kölner Gruppe" ein, die an K1 durchgefahren waren. Einige schauten recht verdutzt, als "der Düsseldorfer" sie überholte😁.K2 lag direkt an der Sieg. Kurz Riegel und Gel reingeschoben, Trinkflasche aufgefüllt und weiter. Erst ein paar km weiter bemerkte ich meinen Fauxpas: Wieder mal die Trinkflasche stehen lassen🤦♂️. Wenigstens blieb mir noch die zur Hälfte gefüllte zweite Flasche. Von der Sieg führte der Weg nun schön durch den Wald zum höchsten Punkt bei Ruppichteroth, nur die Asphaltdecke könnte mal erneuert werden. Bis Much ging es in ständigem Wechsel auf und ab. Ein kurzer Halt am Schild vom Hotel FIT musste sein - Ende Oktober sind wir für ein verlängertes Wochenende dort zum Wandern. Hinter Much führte die Strecke mich über kleine Wirtschaftswege und durch Feld und Wald. Erst auf der Bundesstraße gen Seelscheid wusste ich wieder wo ich bin.
Die letzte lange Steigung lauerte vom Naafbachtal hoch zu K3, wo die Helfer bereits mit Aufräumenbeschäftigt waren. Schnell ein paar Gummibärchen eingeworfen, Wasser in die Flasche und hinunter nach Lohmar. Der fiese Anstieg nach Altenrath kam für mich überraschend - rechnete ich doch nur noch mit Gerolle durch die Ebene. Hier fingen die Beine an zu mucken. Doch danach wars geschafft. Die restlichen km führten flach um den Flughafen Köln/Bonn durch die Wahner Heide.
Im Ziel begrüßte mich Bernie direkt mit Weizen alkfrei. Der Veranstalter hatte leider "nur" 250 Teilnehmer und noch einiges an Getränken übrig. Für eine kleine Spende konnte man sich an Radler und Weizen bedienen. Toll👍. Dann ein Schreck! "Wo ist mein Autoschlüssel?" Weder in der Satteltasche (wie sonst) noch im Trikot. Eine kurze Frage am Stand vom RTC brachte Erleichterung. Der Schlüssel wurde am Anmeldestand gefunden, anscheinend war ich morgens so perplex Martin zu treffen, dass ich ihn direkt hab liegen lassen. Na, alles gut gegangen.
Garmin: Forsbach-RTF 118km
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