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RTF NTB Neersen: klein aber fein

Laurent Fignon im Regen
Obwohl ich bei meinen Touren linksrheinisch häufiger in der Ecke um Willich unterwegs bin, ist mir die RTF vom Neersener Turnerbund bislang verborgen geblieben. Am Startpunkt, direkt in der Nähe des Schloss Neersen, sind nur wenige Radler anzutreffen, dafür läuft die Anmeldung flott und der üppige Kuchen- und Brötchenstand freuen sich schon auf die ersten Gäste.

Die Strecke führt von Neersen gen Norden durch den Niederrhein. Hügel sind hier nicht zu erwarten, dafür mitunter schöne Wirtschaftswege und Alleen. Der NTB hat sich sichtlich Mühe gegeben bei der Auswahl der Wege.

K2 - noch trocken
K1 bei Grefrath (direkt vor einem ortsansässigen Radhändler) ist gleichzeitig auch der letzte Kontrollpunkt, eine Variante wie auch kleinere Vereine mit wenigen Mitgliedern eine RTF stemmen können. Es muss ja nicht direkt solche extremen Formen annehmen wie bei der Alien RTF

Hinter K1 findet sich eine kleine 4er Truppe und dank leichten Rückenwinds nehmen wir richtig Fahrt auf, vorbei an der Abtei Mariendonk, dem schönen Dorf Wachtendonk über Nieukerk bis K2. Zwischenzeitlich werden wir von 2 Triathleten überholt und hängen uns in deren Windschatten, so dass nach 50km ein 31,9er Schnitt auf meinem Tacho steht - Wahnsinn. Das wir dieses Tempo nicht halten können, ist jedem klar und kurz nach K2 zerfällt unsere Gruppe. Ich fahre weiter mit den beiden Trias, während der Rest rausnimmt und es lockerer angehen lässt. In den jetzt folgenden Windpassagen muss ich ganz schön kämpfen, als die beiden Jungs plötzlich langsamer werden.

Selten: Koga Miyata Titan
Nun also alleine on tour, geht es in Herongen an die holländische Grenze, was auch mein Smartphone vermeldet mit einer SMS, danach durch das Naturschutzgebiet der Krickenbecker Seen bis K3. Ein Blick nach oben lässt mich schnell weiterfahren, da treffe ich gerade noch auf die beiden Trias und erkundige mich was los war: "Herzrhythmusprobleme", entgegnet mir einer, "der Puls war zu hoch".

Nach 80km ist es soweit - der große Regen beginnt, leider schon um 13:30 Uhr statt der prognostizierten 15 Uhr. "Egal, immerhin habe ich ja mein Schutzblech dran", denke ich mir. Bei km 85 folgt die einzige Bergwertung des Tages, als kurz danach Laurent Fignon von hinten anfliegt. Semmelblondes Haar und weißes Stirnband - wie das Original. Ein kurzer Plausch und wir fahren bis zum Ziel die regenreichen km runter. Rad und Fahrer sehen am Ende ziemlich geküsst aus. Gesamt 106km, 30,6km/h Schnitt.

GPSies: RTF NTB Neersen

Fazit: Eine nette Veranstaltung, bestens organisiert. Hoffentlich im nächsten Jahr mit mehr Teilnehmern als dieses Mal.

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