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Bikes


"Wann bin ich mit welchem Rad unterm Sattel unterwegs gewesen?" Über die Jahre sind es einige geworden und bevor ich es ganz vergesse, liste ich sie hier einfach chronologisch auf. Natürlich bin ich schon vorher auf dem Rad unterwegs gewesen, allerdings ohne sportlichen Aspekt.

1. Koga-Miyata RoadSpeed (1998-2003)
Ein echtes Stahlross! Mit dem Koga fing alles an, irgendwann im Frühjahr 1998. Ein Inserat in der Zeitung führte mich nach Gerresheim und ca. 600 DM wechselten den Besitzer. Vollkommen beindruckt hatte mich die Shimano RSX Triple-Schaltung mit den Bremsschalthebeln, zuvor kannte ich nur die umständlichen Rahmenschalthebel. Das leuchtende metallic-grün schimmerte schön in der Sonne und meine erste RTF war die "Von Tower zu Tower"-Veranstaltung, die damals noch in die Elfringhauser Schweiz führte. Irgendwie hatte ich es echt geschafft mit nassgeschwitztem T-Shirt, Turnschuhen und ohne Helm die 110er zu bewältigen. Von da ab gabs kein Halten mehr und der Virus griff um sich. Die Kumpels wurden nach einer Tour zur Bevertalsperre ebenfalls infiziert - schön nachzulesen beim Radpanther. Zwei Jahre war das Koga das Maß aller Dinge, bis es zum Regen- und Winterrad degradiert wurde. Immerhin bin ich 2001 noch den 11. Winterberg-Sauerland-Radmarathon mit der Kiste gefahren: 242km mit 2900 Höhenmetern und warmer Speisung am Kahlen Asten. Danach war ich für mehrere Tage platt.

2. LOOK KG 231 (1999-2004)
Mein Radhändler war zu der Zeit der MAGNO in Bilk. Bei jedem Besuch konnte man sich an schönen Rädern ergötzen, die in Handarbeit vor Ort aufgebaut wurden. Eines Tages sah ich ein Angebot: das LOOK KG 231 mit gemufften Carbonrohren und Campa Chorus-9-fach-Schaltung. Farblich schön mit gelb-eloxierten Mavic Open Pro und passendem Lenkerband ausgestattet, sogar die Klickpedalen waren angebracht. Alles zusammen für knapp 2000 DM. Ein kurzes Gespräch und man war sich einig. Mein Trekkingrad konnte ich in Zahlung geben und von da ab war ich Besitzer eines Carbonrads. Was mir leider erst später aufgefallen ist: Es war das Rad des Ladeninhabers und der Rahmen war mir zu groß! Ein 57er Look (Mitte-Mitte)! Zum Vergleich: Heute fahre ich 52-54er Rahmen. Nun gut, mit Vorbau und Satteleinstellung wurde alles passend gemacht und ich war glücklich.

Gevelsberg 2001 - mit Pantani II
Somit ging es im August 1999 auf meinen ersten Radmarathon: den 16. Talsperren-Marathon in Gevelsberg! Dieser zählt auch heute noch zu den Klassikern im Freundeskreis. 2003 gings mit dem Look zu den HEW Cyclassics und kurz danach waren die Tage gezählt. Die Schwachstellen des Rades wurden unübersehbar. Der Rahmen flatterte heftig bei Abfahrten - wohl auch wegen der Rahmengröße - und der Komponenten-Mix aus Campa Chorus (Ergos, Schaltwerk) und Shimano 105 (Bremsen, Kurbel, Überwerfer) überzeugte mich nicht mehr.

3. CUBE Limited Edition Dura Ace (2002-2011)
Es darf auch mal ein Neurad sein! Mittlerweile hatten sich einige Discounter im Internet etabliert, einer davon in Bonn. Im SSV flatterte ein Angebot herein, bei dem ich nicht nein sagen konnte. Ein CUBE mit kompletter Dura Ace-Ausstattung und den angesagten Mavic Ksyrium SSC Felgen. Der Rahmen war ein Verwandter des "CUBE Agree". Also ein Rückschritt von Carbon auf Alu? Mitnichten! Der Rahmen war bocksteif gegenüber dem Look, wenn auch etwas schwer. Das CUBE sollte über lange Jahre mein Dauerbrenner werden, bei Sonnenschein wie Regen. Unkapputtbar! Anno 2004 hatte ich mit der Kiste meinen persönlichen Rekord aufgestellt: 250km nonstop von Ddorf bis Kassel. Diesen konnte ich erst 2013 toppen. 2010 sind mir dann die Bontrager Race Felgen (ja, mittlerweile waren die Ksyriums am Madone verbaut) bei einer RTF hopps gegangen - fataler Speichenbruch.

4. Trek 5500 OCLV Dura Ace (2004-2011)
Eigentlich war ich zu dem Zeitpunkt mit dem CUBE hochzufrieden, doch ein Trek-Rädchen wollte ich schon immer mal fahren. Die OCLV Rahmen gehörten, auch wegen der Erfolge eines Herrn A., zu den Besten auf dem Markt. Von privat wurde mir das gerade ein Jahr alte Trek 5500 mit Dura Ace und Bontrager-Felgen angeboten - zur Hälfte des Neupreises! Und es war wirklich das damals Feinste verbaut: FSA Carbon Kurbel, Mavic SSC Bremsen, silberne Nokon-Zughüllen.

Die 3 von der Tankstelle!
Nun hatte ich ein Luxusproblem! Drei Rennräder im Keller, aber man kann nur eines fahren. Das Trek war von nun an das "Sonntagsrad". Als Tuningmaßnahme kaufte ich ein Paar Alu-Cosmic Felgen, da meine Kumpels mittlerweile auf die neuesten Mavic Cosmic Carbon umgestiegen waren. Trotz allem bin ich mit dem Rad nie so richtig warm geworden. Auf Flachstrecken ließ es sich richtig schnell fahren, doch auf Bergtouren hatte ich, auch mangels Form, Probleme mit der Heldenkurbel. Zudem stellten sich auch hier nach einiger Zeit Ungenauigkeiten durch den Komponenten-Mix ein, den ich nie 100%ig lösen konnte. Ein Umbau mit neuer Kurbel, Ritzel, Züge + Kette schien mir zu aufwendig......und wieder hieß es Abschied nehmen.

5. Red Bull Pro SL 4000 (2006-2017)

Meine Form war wieder mal schlecht und ich sah mich im Sommer schon verzweifelnd schwitzen in den Hügeln des Bergischen Landes. Da kam mir eine Annonce im TOUR-Forum gerade recht: Red Bull Pro SL 4000 aus dem Jahre 2003, RH 53, komplett Triple-Dura Ace mit Ksyrium Elite. Preis 800 Euro.

Das Rad sollte in den folgenden Jahren meine Rettung sein, immer dann wenn die Höhenmeter 4-stellig wurden. Bisweilen mitleidig von meinen radfahrenden Freunden belächelt, die mit Bestmaterial antraten. Der Alu-Rahmen ist lediglich matt eloxiert und relativ leicht, durch die kleine Rahmengröße wendig und mit der Übersetzung gut als Bergrad einsetzbar. Ebenso wie beim CUBE, musste ich über Jahre keinerlei Schaltteile der Dura Ace wechseln. In 2013 konnte ich mit dem Radl einen neuen persönlichen Rekord aufstellen: 311km Tagesetappe, von der Bergischen Weinstr. über den Mittelrhein bis Ddorf. Zudem bin ich mit dem "Bullen" 2x in Tannheim gewesen: 2013 am Hahntennjoch, 2015 auf dem Riedbergpass.

Im Sommer 2017 war es dann soweit, der "olle Bulle" musste weichen. Der linke STI machte Probleme, die Schaltung hakte und zuletzt saß ich nur noch selten auf dem Hobel. Jetzt befindet er sich im hohen Norden.

6. Trek Madone 5.9 (2009-2019)
RTF Silschede 2012
Schon wieder Trek? Ja! Und diesmal sollte es eine rundum gute Erfahrung werden. Eingeflogen aus Mallorca nach Ddorf im gut gesicherten Radkarton. Vorbesitzer war ein Musiker, der das Rad nur sporadisch auf der Insel bewegt hatte. Dementsprechend war der Rahmen und die 10-fach Dura Ace in Top-Zustand. Lenker und Vorbau wurden von mir gewechselt, der Spacerturm reduziert und die Gabel gekürzt. Als Laufräder die bewährten Ksyrium SSC eingesetzt. In dieser Ausstattung liegt es bei rund 7,5 kg und fährt sich richtig gut. So habe ich viele km mit dem Madone weggeschrubbt. Heute favorisiere ich zwar eine Kompakt- statt Heldenkurbel, aber was solls.

Besonders gerne wurde das Madone auf flachem bis leicht welligem Terrain eingesetzt, mit Druck auf dem 53er Blatt. In den letzten Jahren (2018/19) stand es die meiste Zeit ungenutzt im Keller. Gerade mal 1700km sind es geworden, während ich auf meinen anderen beiden RR das 2-3 fache weggeschrubbt hatte. Die Überlegung es als Rad-Oldie für ausgewählte Touren zu behalten, immerhin ist es die erste Ausgabe des Madone anno 2004, wurde verworfen. Es brauchte Platz für Neues😉. Was ihm bis zum Schluss fehlte ist eine Marathondistanz.

7. Scott Addict SL (2016-20xx)
Der Lange machte mich auf ein Angebot im TOUR-Forum aufmerksam, bei dem ich nicht nein sagen konnte. Schon lange hatte ich keine Campa mehr im Hause und der Name "Record" bzw. "Super Record" elektrisierte zusätzlich. Mit Größe S und Compact-Kurbel von vornherein als Bergrad auserkoren, legte mir der Verkäufer neben den Cosmic Carbon direkt noch einen zweiten LRS Campa Vento dazu. Mit dem Carbonsattel kam ich nicht zurecht, doch alles andere passte auf Anhieb. Auf der Kettwiger Hügeltour 2016 hatte das Scott seinen ersten Bergtest mit Bravour bestanden. In 2017 folgte die Marathonpremiere und in 2018 finishte es den CCD Midsummer 300 und wurde beim Radurlaub im Elsass eingesetzt. Highlights in 2019 waren das Jedermann-Rennen Rund um Köln und der Schwarzwald-Super-Gold!! Gefühlt fährt sich das Leichtgewicht am Berg wesentlich lockerer als meine anderen Räder.

8. Wilier Izoard XP (2017-20xx)
Gerade war das "Red Bull" aus dem Haus, da stolperte ich über ein Angebot in der Bucht: ein schönes, buntes RR aus Italien, Campa Athena 11-fach und als Schmankerl mit leichten Eurus-Felgen ausgestattet - für 500€. Sofort gekauft und einen Termin in Bonn ausgemacht. Vorbesitzerin war eine junge Frau, die das Rad immer gepflegt hatte. Alle Komponenten in gutem Zustand. Somit steht also zum ersten Mal ein Italiener im Haus. Der Carbon-Rahmen ist zwar sack-schwer, dafür fetzt das Surren der Eurus und das Rädchen ist ein Hingucker. Mit Compact-Kurbel und 29er Ritzel ist es auch für ganz entspanntes Radeln geeignet. Die Feuertaufe waren 2019 die Tage am Gardasee. Als echter "Italo" kam es natürlich in Südtirol Tramin 2021 und beim Sella Ronda Bike Day 2022 zum Einsatz. Mittlerweile wird es häufiger bei schlechteren Wetterbedingungen ausgepackt mit den robusten Campa Vento.

9. Cannondale Supersix Evo (2020-20xx)
Nach Ewigkeiten mal wieder ein Neurad. Wie es dazu kam? Eines abends entdeckte ich ein Einzelstück bei XXL im Abverkauf in Gr. 52. Ideal für mich, denn ich hatte bereits beim Kleinen Probe gesessen, der dieses seit 2019 fährt. Kurzerhand mit der Maus geklickt....und am nächsten Tag kam die Bestätigung per Mail. Nach den ersten Ausfahrten freundete ich mich immer mehr mit "SuSi" an. Leichte 7,2kg und agil, eine top 11-fach DuraAce und sehr gut laufende Carbon Aero-Felgen. Mit den 25mm Vittoria Corsa dazu alltagstauglich, sogar leichte Schotterpassagen sind kein Problem. Jetzt sind wir also schon ein 3er Team Cannondale😃 (Fabi, Kleine, Pit). Ein absolutes Highlight erlebte ich 2023 mit dem Rad bei der Route des Grandes Alpes zusammen mit Fabi. Eine denkwürdige Woche mit den Klassikern der französischen Hochalpen. Mit der 34-30 Übersetzung packte ich auch Galibier & Co.

10. Canyon Aeroad CF SLX 9.0 Dura Ace (2020-2021)
Ein Traumrad und schon immer auf meiner Wunschliste: das Aeroad. Fast zeitgleich zum Cannondale SuperSix bin ich über Ebay Kleinanzeigen an dieses schöne Rad gelangt in sehr gutem Zustand. Der Verkäufer hatte mehrere Renner und das Aeroad auch nur mit schwerem Herzen verkauft. Die Geometrie und der geringe Komfort waren nicht seins. Zu den Reynolds Hochprofil gab er mir noch den Tipp "nimm Spüli mit". Warum habe ich bei meiner dritten Ausfahrt gemerkt. Plattfuß vorne. Das Spüli macht den Mantel weicher und er geht besser über das hohe Felgenhorn. Der LRS ist für tubeless ausgelegt und mit Mantelhebern ist es sonst sehr schwer einen Schlauch zu wechseln. Da die 60mm Profile auch sehr windanfällig sind, habe ich danach lieber das Vorderrad vom SuperSix eingesetzt. Aber richtig warm geworden bin ich nie mit dem Aeroad und das letzte halbe Jahr stand es nur in der Wohnung. Für mich war es einfach nicht alltagstauglich genug. Eben ein Wettkampfrad oder für den planen Super Asphalt. In der Ebene hat es seine Vorteile, in bergigen und engen Parcours sind mir die wendigen Susi und Scotty lieber.


Und der Rest?

1. Schauff MTB "Panzer" (1999-2012)
Ein sagenhafter Stahl-Kampfkoloss von ca. 16kg. Viele tausend km bin ich mit dem Rad gefahren bei Wind und Wetter. In den letzten Jahren hatte zwar die 7-fach Shimano Deore XT-Schaltung mehrfach gestreikt, doch "einfach radln" ging auch weiterhin. Die Geometrie wirkt wie aus der Steinzeit der MTBs: Vorne starre, verchromte Gabel - hinten ein gewagter Fully-Federbau, der sogar recht komfortabel war. So ging es mit dem Schauff durch die heimatlichen Wälder über Stock und Stein. Einen Radurlaub anno 2003 an der Ostsee (Rostock-Rügen & retour), behangen mit Lenkertasche und einem Hartschalenkoffer, hatte es auch gut überlebt. Seine letzten Tage fristet es nun in Niederösterreich.

2. Giant SE "Speedbike" (2005-20xx)
Ein Glückskauf! Ein Radladen aus Bochum hatte das Giant als Neurad ab 1 EUR inseriert. Mit 301,- EUR war ich am Ende glücklicher Gewinner. Ab ins Auto gesetzt, eine Probefahrt vor dem Laden gemacht und eingepackt. Die Rahmengeometrie ist typisch GIANT mit stark abfallendem Oberrohr. Die Lackierung glänzt in der Sonne schön silbrig-perlmuttfarben. Die Komponenten sind bei dem Preis natürlich nix dolles. Schaltung ist von Shimano Deore, die Bremsen von Tektro. Heute setze ich es überwiegend für kurze Fahrten zur Arbeit oder Erledigungen ein. Deshalb hatte ich es vor ein paar Jahren mit Schutzblechen ausgestattet. Mit dem Rad kommt man im Flachen richtig auf Touren - darum "Speedbike". Nur eines werde ich nicht mehr versuchen: Eine Fahrt bei Eis & Schnee. Vor ein paar Jahren endete diese unglücklich auf den Straßenbahnschienen von Ddorf.

3. Merida Matts Team Hardtail (2011-2021)
Das Merida Hardtail ist der Nachfolger des Schauff. Der Neupreis lag 2009 bei 1500 Euro und die Ausstattung war wirklich top. Komplette Shimano Deore XT Gruppe verbaut. Leichte Rock Shox Federgabel, hydraulische Scheibenbremsen und ein leichter Alu-Rahmen mit Carbon-Hinterbau. Dafür nahm ich auch eine Anfahrt nach Montabaur in Kauf, um mich bei der ersten Probefahrt direkt hinzulegen. Die stark zupackenden Scheibenbremsen hatten mich überrascht und ich hätte fast einen Salto hingelegt. Sowas kannte ich bislang nicht vom Rennrad und den alten Cantilever am Schauff. Mittlerweile kann ich diese aber besser dosieren😄. Wie man unschwer am Foto erkennen kann, wurde das Merida bei allen Wetterlagen eingesetzt. In den letzten Jahren stand es meist im Keller - 26er sind out, 29er sind in - erst 2020 fand ich wieder gefallen daran mit dem MTB im Gelände zu cruisen. Da seit 2021 ein Fully im Haus steht, brauchte ich wieder Platz im Keller. Mein erster MTB-Marathon mit der Kiste 2012 in Bottrop, wird mir immer in Erinnerung bleiben - ein paar Mal absteigen inklusive.

4. Rose Team DX Cross (2019-2024)
Den ganzen Sommer war ich schon heiß auf den neuen Trend, der heißt: Gravel-Bike. Gewohnte Rennradoptik gepaart mit breiten Schluppen, Komfortgeometrie und längerem Radstand. Die Suche gestaltete sich gar nicht so einfach, denn wie es bei Trends so ist; die "Graveller" sind zur Zeit gefragt wie nie und waren überall ausverkauft. Im Oktober wurde ich gebraucht fündig, gerade mal 6 Monate alt war das DX Cross. Ausstattung mit Shimano 105/Ultegra-Mix, DT Swiss-Felgen, mechanischen😏 Scheibenbremsen und Carbonstütze. Gewicht bei akzeptablen 9,5kg komplett. Was soll ich sagen, der Kauf war ein Glückstreffer für mich, brachte mir im Herbst/Winter einen gewaltigen Motivationsschub. Das 40mm G-One Profil und die 36-34 Übersetzung kommen zwar im Gelände auch an ihre Grenzen, aber rund 7000km zeigen das es oft im Einsatz ist. In der Beschleunigung ist mir das DX Cross zu träge, dafür fährt es geradeaus wie auf Schienen. Schlammige Bewährungsproben hat es schon einige hinter sich, vor allem die CTF Nievenheim 2019 wäre zu nennen. Seit dem Kauf der Grail, kam es nur noch als universelles Bike im Urlaub zum Einsatz.

5. Giant Anthem SX (2021-20xx)
Ich bin aufs Fully gekommen! Dank dem Langen als Pionier👍. Wer hätte gedacht, dass ich auf meine alten Tage noch mal von einem Bike überrascht werde. 130mm Federweg an der Gabel + 110mm Maestro-Dämpfer sorgen zusammen mit der entspannten Geometrie für ein völlig neues Fahrgefühl. Gerade bei Abfahrten und Trails zeigt das Anthem seine Stärken. Man wird nicht so durchgeschüttelt wie auf einem Hardtail und der breite Lenker und die absenkbare Sattelstütze bieten mehr Kontrolle über das Rad. In der Ebene und an Anstiegen kann der Dämpfer "starr" geschaltet werden, um keine unnötige Energie zu verpuffen. Mit rund 13kg ist es zwar kein Leichtgewicht, aber für Bestzeiten am Berg wurde es nicht gemacht. Der montierte 800mm Downhill-Lenker wurde noch gekürzt auf 740mm, hauptsächlich weil die Kellertür zu eng für das Bike war🤣 und ich in engen Passagen Schwierigkeiten beim manövrieren hatte.

6. Canyon Grail CF SL 8 (2022-20xx)
Nach 1,5 Jahren bin ich endlich fündig geworden: Das Canyon Grail CF SL 8 hatte ich bereits im Oktober 2020 Probe gefahren und mich sofort wohl gefühlt auf dem Bike. Da ich nicht bereit war 1/2 Jahr Lieferzeit für ein 3000€ Neurad in Kauf zu nehmen, musste ich halt länger warten. Im April konnte ich dann ein sehr gutes Gebrauchtrad von einem Canyon-Mitarbeiter erwerben. Natürlich mit dem extravaganten "Doppeldecker-Lenker" und der komfortablen Blattfederstütze. Beides dient dazu im Gelände die Schläge etwas abzumildern. Schaltung ist die hochwertige Ultegra RX, der Vorläufer der GRX, mit 2-fach Kettenblatt. Der erste erfolgreiche Härtetest war der Spin Spark Orbit mit Fabian: 180km mit 2600 Höhenmetern durch teilweise sehr ruppiges Gelände. Pedale sind SPD/Plattform, so dass ich frei entscheiden kann mit welchen Schuhen ich fahren möchte. Aktuell mein Favorit im Gelände, aber bei derbem Schlechtwetter greife ich lieber aufs Fully zurück.

7. Canyon Grail AL 7 (2022-20xx)
Noch ein Grail! Diesmal Alu statt Carbon. Kein notwendiger Kauf, aber es lief mir grad über den Weg😄. Die passenden Schutzbleche von Canyon lagen auch direkt bei, so dass es sich auch gut als All-Wetter-Rad einsetzen lässt. Im Gegensatz zum "Hirschi-Grail" teste ich hier zum ersten Mal tubeless aus. Vorteil: Man kann auch mit niedrigem Reifendruck im Gelände fahren und es rollt sehr gut. Kleine Löcher im Reifen werden automatisch von der Milch abgedichtet. Nachteil: Sollte man einen größeren Reifenschaden haben, spritzt die ganze Dichtmilch raus und versaut das Rad. Bislang hatte ich aber Glück - toi, toi, toi. Bei der Wahnbach-CTF hatte es seinen ersten Renneinsatz. Nickname: Silberpfeil.

Testkauf:
1. Decathlon S/1 Stahl Shimano RSX (2006)

Gedacht als Schlechtwetterrad, doch die Qualitätsunterschiede zu meinen anderen RR waren offensichtlich. 10kg Gewicht, schwache Bremsen und schwere Laufräder. Nach 2-3 kurzen Touren war das Thema durch.

2. Wilier GTR Team Campa Athena (2019)

Mehr als eine RTF in Silschede und gesamt rund 250km sind es mit dem Bike leider nicht geworden. Problem: Ich wollte es zum Crosser umbauen, aber die Felgen waren für max. 28mm ausgelegt und beim Rahmen 30mm Bereifung das Ende der Fahnenstange. Also für ein echtes Gravel-/Crossfeeling zu wenig. Das Rad war in fast nagelneuem Zustand, doch meinem Izoard XP in Geometrie und Komponenten zu ähnlich und dieses ist mir einfach mehr ans Herz gewachsen.

3.  Rose Backroad AL GRX RX810 (2021)

Optisch ein Hingucker mit integrierten Zügen im Steuerrohr. Auf Verdacht in Münster für 1500€ zugeschlagen und nur 1/2 Jahr alt. Nach rund 500km stellte sich heraus, dass der 51er Rahmen zu eng und klein für mich ausfällt. Leider ein Dilemma bei den Rose-Rahmen, denn der 54er ist gefühlt einen Tacken zu groß. Auch die 1x11 Schaltung konnte nicht gefallen. Die Abstufung ist mir für ein Gravel-Bike einfach zu grob. Der Lenker mit modernem "Flare" war auch nicht meins. Also kurzerhand zum gleichen Preis wieder verkauft.

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