Nachtrag aus 2015: Nachdem wir bereits im Januar eine (halbe) verschneite Etappe des
Eifelsteigs gewandert sind, nutzten wir ein paar freie Tage im herbstlichen November für einen Ausflug in die
Vulkaneifel, bekannt für seine Maare.
Standort war die selbsternannte
Krimihauptstadt Hillesheim, ein kleines Städtchen in der Eifel. Mit dem
Eifelkrimi-Wanderweg, auf den Spuren von
Jacques Berndorf und
Ralf Kramp, einem
Kriminalhaus mit Museum und Cafe und dem
Krimihotel mit Zimmern im Stile von Hitchcock, Edgar Wallace und Co., ist man sehr umtriebig und lockt Touristen in diese Region. Wir entschieden uns aber für das zum Hotel umgebaute
Augustiner Kloster. Für den ersten Abend genügte uns eine kleine Runde durchs Dorf und die Begutachtung des Wellnessbereichs.
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Kriminaltango! |
Nach einem ausgiebigen Frühstück sind am folgenden Tag auf die hier beginnende
Etappe 9 des Eifelsteigs, von Hillesheim nach Gerolstein. Zeitgleich fanden sich an unserem Hotel eine Gruppe von Krimi-Ratefreunden ein, die an verschiedenen Orten einen echten Krimi geboten bekamen, inklusive einer Leiche! Lustig, doch wir waren ja zum Wandern hier und 20,3km lagen vor uns.

Hinter Hillesheim ging es zunächst lange und sanft talwärts durch das Naherholungsgebiet
Bolsdorfer Tälchen. Das Laub zeigte sich leuchtend gelb in einem Waldabschnitt und hin und wieder passierten uns morgendliche Jogger. Kurz hinter dem Dorf Dohm überquerten wir die
Kyll, danach zum ersten Mal bergan zum Aussichtspunkt Heimatblick, wo wir auf andere Wanderer beim Picknick trafen. Für uns sollte es direkt weiter gehen, über die - an diesem Tag meist schlammigen - Felder rund um Roth. Am zweiten Tagesanstieg zum
Rother Kopf kamen wir an den dortigen Eishöhlen und der
Mühlsteinhöhle vorbei. Man konnte sich gut vorstellen, mit welcher Mühsal man hier früher die Mühlsteine aus dem Gestein herausgehauen hat. Am Rother Kopf genehmigten wir uns eine kleine Pause. Die beiden höchsten Punkte und die Hälfte des Weges lagen somit hinter uns.
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Gerolsteiner Dolomiten |

Richtung Gerolstein liefen wir wieder quer durchs Gelände, um irgendwann plötzlich vor einem kleinen Staussee mit angrenzendem Ferienpark zu stehen. Dieser liegt anscheinend hoch im Kurs bei unseren westlichen Nachbarn, so interpretierten wir jedenfalls mehrere Schilder auf holländisch. Das Highlight der Etappe sollte zum Schluss kommen: Die
Gerolsteiner Dolomiten! Eine mehrere Hundertmillionen Jahre alte Gesteinsformation, die heute auch Felskletterern als Übungsrevier gilt. Über die einzeln stehende Felsnadel
Munterley genießt man einen herrlichen und recht windigen Ausblick. Wir wähnten uns bereits kurz vor dem Ziel, doch die Etappe führte uns noch fünf anstrengende, weil steile, km in dem Felsmassiv umher. Nach einem längeren Waldstück ging es dann wieder steil bergab, runter nach Gerolstein. Die 1,5km bis zum Bahnhof legten wir im Sprint zurück, um den stündlich fahrenden Zug noch zu erreichen. Deshalb blieb keine Zeit für den Ort Gerolstein, aber es schien mir auch wenig attraktiv.
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Schalkenmehrener Maar |
Die Eifelsteigetappen sind alle recht lang! 20km durchs Gelände können sich richtig ziehen. Aus diesem Grund hatten wir für den letzten Tag nur eine kurze 10km Runde um die drei
Dauner Maare geplant. Alle sind touristisch gut erschlossen, vor allem das
Schalkenmehrener Maar. An einem Sonntag Nachmittag kann es da schon voller werden - auch im November, der in 2015 so sonnig und warm war wie selten.
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