Direkt zum Hauptbereich

Plauschtour: Nordbahntrasse + Kohlenbahntrasse

Gefühlt der erste Frühlingstag in 2016. Da kommt Freude auf und kurzentschlossen bin ich mit Bernie auf die erste RR-Tour in diesem Jahr. Motto: Ganz piano! Da es ins Bergische Land gehen soll und wir dabei möglichst wenig Höhenmeter einbauen wollen, fällt die Entscheidung schnell auf die in 2015 eröffnete Nordbahntrasse.

Die Anfahrt flach über Unterbach und Hochdahl, ab Haan der erste lange Anstieg. Ganz entspannt sind wir hier hochpedaliert im Sonnenschein. In Vohwinkel geht's auf die Trasse und spätestens Richtung Elberfeld wird es merklich voller. Die Wu'taler haben schnell erkannt welches Schmuckstück sich hier entwickelt. An einem zum Cafe umgebauten Bahnhof, sitzen viele Leute gechillt in Liegestühlen - hach, kurz kommt der Reflex sich dazu zu gesellen. Nix da - ein kleiner Trinkstop aus der Pulle genügt.

Wichtig bei der Fahrt über die Nordbahntrasse ist die Beleuchtung! Man fährt durch viele, teils auch längere Tunnel die nur schwach beleuchtet sind. Ein Blinklicht ist das Mindeste. Bis Wichlinghausen rollt man ohne Steigung dahin, erst Richtung Nächstebreck fährt man bergan aus Wuppertal heraus ins Grüne. Der letzte und längste Tunnel liegt kurz vor dem alten Bahnhof Schee; der sogenannte  Fledermaustunnel, welcher zeitweise auch geschlossen wird. Im Tunnel kommen uns zwei arienschmetternde Radler OHNE Licht entgegen. Auch ne Idee auf sich aufmerksam zu machen.


In Schee legen wir eine Pause ein, beratschlagen den Rückweg, als uns ein anderer RR-Fahrer signalisiert - "die Trasse geht weiter bis Hattingen". Von nun ab unter der Bezeichnung Kohlenbahntrasse. Nicht mehr asphaltiert, aber trotzdem gut mit dem Rennrad befahrbar und richtig schön durch die Natur. Wir kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Mehrfach sehen wir frisch angefachte Osterfeuer am Wegesrand. Ab Sprockhövel wird das große Kettenblatt aufgelegt, es rollt gut bergab bis Hattingen.

Spontan entschließen wir uns zu einer Rückfahrt an der Ruhr, statt über Nierenhof und Langenberg, der Höhenmeter wegen. Ein Fehler, wie sich zeigen wird. Zunächst erfreuen wir uns an der Fahrt durch die Ruhraue, uns komplett unbekannt. Viele Kanuten und Ruderer (sogar Kanadier mit Stechpaddel!) nutzen das ruhige Gewässer zum Training, zwischendurch ein paar Angler am Wegesrand - richtig idyllisch!

Weit und breit noch kein Baldeney-See zu sehen. Die Strecke zieht sich und wir sind voll im Gegenwind unterwegs. Da höre ich von hinten "ich bin platt!" Powerbar und Gel sind aufgebraucht, da bleibt nur die Notlösung. Ab Kupferdreh geht es für Bernie mit der S-Bahn nach Hause. Mir rennt derweil die Zeit davon bzw. der Sonnenschein. Über Werden bis Kettwig gebe ich Gas und nach einer kleinen Stärkung gebe ich mir zum Abschluss den "Esel"....na ja irgendwie rolle ich die letzten km nach Hause und freue mich über eine echt schöne (Tor)Tour. Das es direkt 117km werden, war nicht geplant. Der Schnitt schon eher: 22,5 km/h.

Apropos, die Villa Graceland steht in Wuppertal - siehe Foto.






Elvis lebt in Wuppertal!

Kommentare

Bussi hat gesagt…
Na endlich wieder etwas zu Lesen. Habe mir schon Sorgen gemacht.
Pit hat gesagt…
Hi Bussi, der Motor wird langsam wieder geölt:-)

Beliebte Posts aus diesem Blog

Traumpfade - Eifel & Rhein

Direkt nach dem Malle-Radurlaub gabs ein Kontrastprogramm: 4 Tage Wandern über die  Traumpfade ; allesamt Rundwege in Rheinland-Pfalz. Ein Kontrast waren auch die Temperaturen. Von Schnee, Hagel, Regen bis Sonnenschein war alles drin. Die ersten beiden Tage waren wir in der Nähe von Mayen in der  Pension Willebuhr sehr schön untergebracht. Für das Wochenende gesellten sich Andreas & Heike dazu, bei Wanderungen rund um die  Abtei Sayn mit Übernachtung im zugehörigen Gästehaus. Monrealer Ritterschlag: 13,7km, 500 Höhenmeter, Kategorie: schwer. Die Kategorien sind natürlich immer Geschmackssache, doch diese Wanderung führt häufiger steil bergan und bergab. Vor allem die mit Knüppeleichen bewachsenen und felsigen Steilhänge sind nicht ohne. Da uns an diesem Tag die Sonne begleitet macht es richtig Spaß entlang der Felder und Wiesen zu laufen. Highlight sind zum Schluss die beiden Burgruinen Philipps- und Löwenburg, die beide voll begehbar sind - auch der Turm. Der Aufgang ist

Edelweiß RTF 2014: Die Relaisstation

Das beschauliche Düssel Regelmäßige Zuschauer von Radportübertragungen kennen den Franzosen  Jean-Claude Leclercq für seine fundierten Analysen und manchmal lustigen Idiome. Eines dieser mir liebgewonnenen Wörter ist - Relaisstation. Auf den Radsport bezogen verbindet Leclercq damit einen Helfer des Kapitäns, der z.B. vorab im Berg platziert wird, um seinen Chef bei einer Attacke zu unterstützen. Warum schreibe ich das? Diese Art Plan wollten wir bei der RTF von Edelweiß Mettmann umsetzen, damit jeder sein eigenes Tempo fahren konnte. Unser "Kapitän" Christof war für 10 Uhr in Hubbelrath gemeldet, während ich um 10 Uhr in Erkrath stand und Bernie bereits um 9:45 Uhr bei K1 vor Radsport Michalsky losfuhr. Der Streckenverlauf war identisch zum letzten Jahr, ergo ging es für mich zunächst hinauf nach Hochdahl und weiter über Gruiten, Vohwinkel, Schöller nach Düssel bei herrlichem Sonnenschein. Hinter Aprath folgte der längere Anstieg Richtung Neviges bis K2, von Bernie n

Am Nordkanal: Von Düsseldorf nach Venlo

Am Nordkanal Ganz spontan haben wir Freitag entschieden, das gute Herbstwetter für einen Wochenendtrip mit dem Rad zu nutzen. Die Wahl fiel auf die Fietsallee am Nordkanal, dazu ein kurzer historischer Rückblick: Anfang des 19. Jahrhunderts lag Napoleon im Clinch mit den Oraniern, die alle Hafenstädte an Rhein und Maas unter Kontrolle hatten. Um den Zöllen zu entgehen, plante er eine Wasserverbindung vom Rhein bis nach Antwerpen, welches zum französischen Territorium gehörte. Also begann man 1806 mit dem Bau des Nordkanals, welcher aber nie fertiggestellt wurde, weil die politischen Verhältnisse sich schnell änderten und man keine Notwendigkeit mehr für einen Kanal hatte. Heute ist dieser an vielen Stellen zugeschüttet, aber z.B. im Neusser Stadtgebiet noch komplett erhalten.   Süchtelner Höhen So sind wir denn ab Neuss-Grimlinghausen auf diesen eingeschwenkt und man fährt wirklich an einem grünen Band durch die Stadt Neuss. Ab Kaarst wird es ungemütlich - hier geht