Zweiter Ausritt! Heute sollte es noch ne Spur härter werden mit mehreren Cols und dem Grand Ballon, dem höchsten Berg der Vogesen. Durch das Munstertal rollten wir leicht bergan, um ab Soulzbach in den Anstieg zum Col du Firstplan einzusteigen. Gut asphaltiert, wenig Verkehr und im Schatten liegend, trotzdem schwitzte ich wie ein Stier, den anderen ging es ähnlich. Es war nochmal heißer als tags zuvor. Den Anstieg fuhr jeder in eigenem Tempo. Fabi natürlich wieder vorne, Bussi weiter hinten.

Hinter Lautenbach begann der 11km lange Anstieg zum Col de Markstein, immer schön mit Beschilderung der Steigungsprozente je km. Einerseits freut man sich über jedes passierte Schild, andererseits zermürbt einen wenn zB 10-11% für den nächsten km auf dem Schild stehen. Anfangs versuchte ich mich an Fabian zu klemmen und bis zu einer kleinen Baustelle klappte dies ganz gut, Bussi konnte ich nach hinten nicht mehr sehen. Ca. 3-4 km vor dem Markstein wartete Fabian an einer Flachpassage am Lac de la Lauch. Gel und Riegel einwerfen und auf Bussi warten. Als dieser kam signalisierte er direkt, nichts geht mehr! Was war passiert? An der kleinen Baustelle drehte er den Kopf schnell nach links, weil er ein Auto von hinten hörte und dabei trat urplötzlich wieder der Schmerz aus der Entzündung hervor, stechend und präsent. Er quälte sich noch bis zum Markstein, um dort an einer Auberge eine Pause einzulegen. Auf den Grand Ballon und die weitere Tour musste er notgedrungen verzichten. Sehr schade, aber im Sinne der weiteren Tage die beste Entscheidung. Er erklärte uns noch schnell den Rest des Streckenverlaufs und so sind Fabian und ich traurig alleine zum Grand Ballon, die 7km bis dort waren bis auf die letzten 1-2km überwiegend flach. Schnell die obligatorischen Gipfelfotos und die Aussicht genießen und zurück zum Markstein, wo wir nochmals Bussi trafen. Für ihn hieß es auf schnellstem Weg zurück nach Turckheim, während ich mit Fabi die lange Abfahrt zum Lac de Kruth in Angriff nahmen.



wartete die über 20km lange Abfahrt. In breiten Serpentinen geduckt den Speed genießen, wieder fehlte das 11er Ritzel und zum ersten Mal merkte ich wie anstrengend so eine lange Abfahrt sein kann, die aerodynamische Position zu halten, das ständige Anbremsen, das hatte ich so auch noch nicht erlebt. Dann plötzlich Panik, fast wären wir komplett in den frischen Teer einer Baustelle gerast, weil der Verkehrshelfer gepennt hat und die Gefahr nicht bzw. zu spät anzeigte. Ein wenig Teer klebte trotzdem auf den Mänteln und unter den Schuhen und die Steinchen saugten sich an den Mänteln fest. Toll!! Bis Munster rollten wir vorsichtig weiter und versuchten dort alles zu reinigen. Auf den letzten, leicht abfallenden km bis Turckheim spielte Fabian die Lokomotive und so kam am Ende ein richtig guter Schnitt heraus. 23,6 km/h (Fabi 24,4) auf 132km mit 2520 HM.
Garmin Connect Elsass2: Grand Ballon + 4 Cols
Relive Elsass Tour 2
Kommentare