Die letzte Bergtour in die Vogesen sollte nochmal ein Leckerschmecker werden. Geplant waren knapp 3000 Höhenmeter zum Abschluss für Fabian, der Sonntag Abend die Heimreise antreten musste. Die Strecke hatte Bussi wieder vorab im Roadbook kreiert und man könnte es als "viele versteckte Cols einsammeln" bezeichnen, also über viele kleine Nebenwege.
Wir starteten wieder mal direkt hinter Turckheim mit dem ersten langen Anstieg nach Trois Epis. Meine Beine hatten sich etwas erholt von den letzten beiden harten Tagen und wir radelten gemeinsam bergan, dabei einige E-Biker passierend. Nach der Abfahrt gen Orbey folgten zwei kleine Anstiege, teilweise mit 15% über kleine Seitengassen - der Col de Bermont und der Col de Chaumont. Herrlich anzuschauen in der Landschaft mit Wiesen und Bauernhöfen, aber mühsam zu radeln. Fabian gab Gas und Bussi fuhr direkt vor mir. Oben am Chaumont genossen wir den Ausblick und bestaunten die dort aufgestellten Wegkreuze. Die Abfahrt war etwas tricky, da steil über einen kleinen Pfad verlaufend.
Nun folgte der lange Anstieg zum Col de Freland über die breite Hauptstraße, nicht so steil aber trotzdem schwer. Bussi und Fabian fuhren ein paar Meter vor mir. Muskulär schien es Bussi also gut zu gehen, aber ich sah von hinten immer wieder wie er sich an die Schulter griff, das ließ nichts Gutes erahnen. Und so war es leider auch. An der Passhöhe angekommen überkamen ihn die Schmerzen, so dass an eine weitere Radtour nicht zu denken war. Immer wieder diese hartnäckige Entzündung im Kopf/Nackenbereich. Natürlich wollten wir sofort die gesamte Tour abbrechen und mit ihm nach Hause rollen, doch Bussi bestand darauf das wir die Runde zu Ende fahren, auch für ihn. Die Abfahrt nach Aubure sind wir zusammen runter und dort trennten wir uns. Bussi wollte locker bis nach Ribeauville rollen und sich dort in ein Cafe setzen, den Schmerz abklingen lassen, um über die Weinberge nach Turckheim zurückzufahren. Ich bin mit Fabian dann die Abfahrt nach Sainte-Mairie-aux-Mines mit einem mulmigen Gefühl runter, immer in Gedanken ob bei Bussi alles gut läuft. Gott sei Dank kam später per SMS Entwarnung von Bussi.
In Sainte-Marie-aux-Mines, einer alten Silber- und Bleiminenstadt, legten wir einen kleinen Getränkestopp hin. Cola auf Ex und Wasser für die Trinkflaschen nachlegen, denn der längste Anstieg sollte noch kommen. Ca. 15km rauf auf +1000HM zum Col du Bonhomme und zum Lac Blanc. Für mich wurde es wieder zur Qual. In der Sonne zieht sich die Straße lange geradeaus ansteigend, die Passhöhe immer von unten sehend. Erst später kommen Serpentinen im Wald. Auf der Zwischenhöhe, dem Col des Bagenelles, brauchte ich eine Pause. Fabian drängte ein wenig, denn von oben kündigte sich Unheil an: dicke, dunkle Wolken. Ein Busfahrer nickte auf meine Frage ob es regnet auf der Hochstraße. Nun, es half ja nichts, wir mussten weiter und zunächst blieb es auch trocken. Am Col du Bonhomme blieb noch Zeit für ein Foto von Fabian - Bonhomme = Gefährte oder wörtlich übersetzt "Guter Mann"😊, doch kurz danach waren die Straßen nass und es setzte der Regen ein. Am Lac Blanc hatten wir den höchsten Punkt erreicht und jetzt ging es in die Abfahrt. Meine Schuhe + Socken waren sofort pitschnass, die Sonnenbrille beschlagen. In den Kurven mussten wir besonders vorsichtig fahren, weil hier gerne Stellen mit Teer ausgebessert waren oder einfach Schlaglöcher lauerten.
Irgendwann war sowieso alles nass und es wurde einem kalt. Deshalb entschieden wir spontan die Runde nicht über den Col du Wettstein fortzusetzen, sondern auf direktem Weg die Abfahrt ins Tal zu nehmen. Mit Sicherheit die richtige Entscheidung. Es dauerte zwar noch einige km bis der Regen nachließ, aber weiter unten wurde es wieder wärmer, da machte es wieder Spaß Gas zu geben. In den Orten machten sich die Franzosen bereits fertig für das anstehende WM-Finale und auf der Bundesstraße nach Colmar wurde es voller - alle auf dem Weg in die Fanzone. Wir schafften es auch flott bis nach Hause, wo Bussi uns erwartete. Auch wenn diese Runde für alle anders als geplant verlief, es war schön die Runde mit Euch gefahren zu sein. Auf 110km sind nochmal 2400 HM zusammengekommen, Schnitt 22,2 km/h.
GarminConnect: Col du Bonhomme & Co.
Relive: Elsass Tour 4
Ab jetzt kam der gemütliche Teil. Beine hoch, Tour-Etappe nach Roubaix gucken (Dege wins!), danach Fabian verabschieden und WM-Finale Frankreich-Kroatien. In der Zwischenzeit hatten uns die Nachbarn auf dem Hof zu sich rübergewunken. Diese feierten schon den ganzen Nachmittag und sangen mit Inbrunst die Marseillaise. Es gab Beschleuniger (Picon Biere) und auch härtere Sachen waren im Umlauf. Nach dem Finale sind Bussi und ich noch lecker in Turckheim Essen gewesen und wir beobachteten amüsiert die feiernden Franzosen. Champion!! Champion!!

Wir starteten wieder mal direkt hinter Turckheim mit dem ersten langen Anstieg nach Trois Epis. Meine Beine hatten sich etwas erholt von den letzten beiden harten Tagen und wir radelten gemeinsam bergan, dabei einige E-Biker passierend. Nach der Abfahrt gen Orbey folgten zwei kleine Anstiege, teilweise mit 15% über kleine Seitengassen - der Col de Bermont und der Col de Chaumont. Herrlich anzuschauen in der Landschaft mit Wiesen und Bauernhöfen, aber mühsam zu radeln. Fabian gab Gas und Bussi fuhr direkt vor mir. Oben am Chaumont genossen wir den Ausblick und bestaunten die dort aufgestellten Wegkreuze. Die Abfahrt war etwas tricky, da steil über einen kleinen Pfad verlaufend.
In Sainte-Marie-aux-Mines, einer alten Silber- und Bleiminenstadt, legten wir einen kleinen Getränkestopp hin. Cola auf Ex und Wasser für die Trinkflaschen nachlegen, denn der längste Anstieg sollte noch kommen. Ca. 15km rauf auf +1000HM zum Col du Bonhomme und zum Lac Blanc. Für mich wurde es wieder zur Qual. In der Sonne zieht sich die Straße lange geradeaus ansteigend, die Passhöhe immer von unten sehend. Erst später kommen Serpentinen im Wald. Auf der Zwischenhöhe, dem Col des Bagenelles, brauchte ich eine Pause. Fabian drängte ein wenig, denn von oben kündigte sich Unheil an: dicke, dunkle Wolken. Ein Busfahrer nickte auf meine Frage ob es regnet auf der Hochstraße. Nun, es half ja nichts, wir mussten weiter und zunächst blieb es auch trocken. Am Col du Bonhomme blieb noch Zeit für ein Foto von Fabian - Bonhomme = Gefährte oder wörtlich übersetzt "Guter Mann"😊, doch kurz danach waren die Straßen nass und es setzte der Regen ein. Am Lac Blanc hatten wir den höchsten Punkt erreicht und jetzt ging es in die Abfahrt. Meine Schuhe + Socken waren sofort pitschnass, die Sonnenbrille beschlagen. In den Kurven mussten wir besonders vorsichtig fahren, weil hier gerne Stellen mit Teer ausgebessert waren oder einfach Schlaglöcher lauerten.

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Ab jetzt kam der gemütliche Teil. Beine hoch, Tour-Etappe nach Roubaix gucken (Dege wins!), danach Fabian verabschieden und WM-Finale Frankreich-Kroatien. In der Zwischenzeit hatten uns die Nachbarn auf dem Hof zu sich rübergewunken. Diese feierten schon den ganzen Nachmittag und sangen mit Inbrunst die Marseillaise. Es gab Beschleuniger (Picon Biere) und auch härtere Sachen waren im Umlauf. Nach dem Finale sind Bussi und ich noch lecker in Turckheim Essen gewesen und wir beobachteten amüsiert die feiernden Franzosen. Champion!! Champion!!
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