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Rampentraining

Am letzten Tag auf "Gran Can", habe ich mir nochmals ein Bike ausgeliehen - diesmal ein Trek 5000 MTB von Petra, von Canary Bike. Angesichts der StraßenverhĂ€ltnisse war dies auch bitter nötig, denn an unserem letzten Standort Santa Brigida, im SpeckgĂŒrtel der Hauptstadt Las Palmas, endete so manche Nebenstraße in einer Schotterpiste. Nicht zuletzt bietet jedes Dorf oder Weiler mindestens eine 20% Rampe - zumindest gefĂŒhlt.

Als Einstieg meiner Runde wĂ€hle ich den Pico Bandama mit 569m Höhe. Von hier aus hat man einen schönen Blick auf Las Palmas und den direkt danebenliegenden Krater (spanisch: Caldera) sowie den Ă€ltesten(!) Golfplatz Spaniens. Auf dem Weg Richtung Atalaya folgen die ersten Mega-Rampen....puuh. Auf der Suche nach schönen Nebenwegen fahre ich hinauf zum höchsten Punkt des Dorfes und.....lande in einer Sackgasse! Also wieder bergab und demĂŒtig weiterradeln.

Hinter Monte Lentiscal ist die Straße plötzlich von der "Policia Local" gesperrt - Scharen von SchĂŒlern machen sich auf den Weg zu den Schulbussen, um sie in die hinterlegendsten Dörfer zu bringen (wie ich wĂ€hrend meiner Tour noch feststellen sollte).

Kurz dahinter lauerte bereits der nĂ€chste "Monte" - die Auffahrt nach Llanos de Maria Rivera. In der Mittagshitze muss ich nun langsam den Rampen Tribut zollen. Auf Schotterpiste geht es vorbei an einigen einsamen Höfen, einem kleinen Stausee und herumstreunenden Hunden. So langsam verliere ich die Orientierung. "Jetzt bloß nicht in die falsche Richtung abdriften", sonst lande ich noch ganz im Inselnorden. Instinktiv fahre ich jedoch richtig und komme in einer Schleife wieder nach Maria Rivera. Ich genieße die Abfahrt und lasse es bis Tafira Baja rollen. Vorbei an einigen Villen fĂŒhrt die Straße erneut bergan nach Tafira Alta.

12km/h Tempolimit - nicht 12%
Am Kreisverkehr kurz vor unserem Hotel, entschließe ich mich erneut auf den Pico Bandama zu fahren, der nun in der prallen Sonne liegt. Oben angekommen entdecke ich noch einen SchmuckverkĂ€ufer, der hier seine selbstgemachten StĂŒcke aus Lavasteinen feil bietet. Zum Nachmittag wittert er wohl ein besseres GeschĂ€ft, doch ich bleibe hartnĂ€ckig. Zum letzten Mal genieße ich den Blick auf die Berge.

Hasta luego, Gran Canaria!



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