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Teneriffa: Teide - unvollendet

El Teide - mit 3718m der höchste Berg Spaniens. Es war klar für mich, "da muss ich hoch". Schon vor dem Urlaub wusste ich vom Langen, dass man mit der Seilbahn knapp unterhalb des Gipfels gelangt bei 3555m. Für die letzten Meter benötigt man eine Permission die man vorab beantragt. Nur 200 Personen pro Tag erhalten diesen Zugang.

Leider habe ich mich im Vorfeld nicht darum gekümmert. Stattdessen stieß ich vor Ort auf einen Flyer von Gregorio und Viktor, die Eintageswanderungen von der Montana Blanca bis auf den Gipfel durchführen. Von ca. 2200 auf 3700 = 1500 Höhenmeter, das ist schon respektabel, vor allem wegen des geringeren Sauerstoffgehalts in der Höhe. Normalerweise wird empfohlen diese mit einer Übernachtung im Refugio Altavista auf 3260m durchzuführen. Nun denn, es gingen Mails hin und her.....ja möglich.....oh, brauche den Personalausweis wegen der Permission....sind noch Plätze frei?....und am Ende Frust. Zum für mich einzig möglichen Termin waren die Plätze belegt.

Ausblick vom Mirador de la Fortaleza
Was nun? In meinem Frust sage ich mir spontan "dann geh ich eben alleine hoch". Das hätte ich wohl auch getan, wenn mich nicht mein besonnener Gegenpol (nach längerer Diskussion:-) zur Einsicht gebracht hätte. Natürlich ist die Tour auf den Teide technisch keine große Herausforderung, aber konditionell schon beachtlich. Vor allem bin ich noch nie in solcher Höhe so lange unterwegs gewesen. Und was ist bei einem Unfall, man braucht ja nur mit dem Knöchel umknicken in den Lavagesteinen. Mobilfunkempfang gibt es da oben nicht. Am Ende beugte ich mich den Argumenten.

Stattdessen sind wir zusammen früh am Morgen mit der Teleferico hoch und hatten einen schönen Tag mit spektakulären Ausblicken über das Kanaren-Archipel. Man kann von der Bergstation aus zwei kleine halbstündige Wanderungen unterhalb des Gipfels machen. Regina spürt sofort die dünne Luft. Sie atmet schwer, fast keuchend, sobald es ein paar Meter bergan geht.

Auch ich spüre wie ich unmerklich tiefer und schneller ein- und ausatme. Manchmal für ein paar Sekunden mit einem leichten Schwindel. Zuerst sind wir auf die Tour 11 Mirador de la Fortaleza. Von hier aus hat man einen sehr guten Überblick über die Nordküste Teneriffas mit dem Orotava-Tal und bis zum Anaga-Gebirge. Die letzten Schneefelder liegen direkt unterhalb des Miradors. Tour 12 Pico Viejo liegt genau auf der anderen Seite des Teide-Gipfels. Diese Tour ist wesentlich leerer, obwohl sie mE noch einen besseren Rundblick ermöglicht. Gran Canaria, La Gomera, La Palma und Hierro sind gut auszumachen, ganz schwach sogar Fuerteventura. Und der eindrucksvolle Krater des Pico Viejo liegt direkt vor einem.

Die wenigen - vielleicht 50 - Höhenmeter versuche ich zurück im Speed-Hiker-Stil zu gehen....und muss abbrechen. In dieser Höhe unmöglich. Zurück an der Seilbahn ist es mittlerweile wesentlich voller geworden. Wir nehmen die nächste Kabine zur Talstation und machen noch eine kleine Wanderung im Nationalpark der Canadas, entlang großer Lavafelder, über einen wüstenartigen Hügel und vieler blühender Tajinaste mit ihren langen Blütendolden.



Fazit: Beim nächsten Mal ist der Teide-Gipfel fällig;-)

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