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Am Ammersee

Region Pfaffenwinkel
Aus der Not eine Tugend machen, hieß es für uns. Statt Rhodos wurden dank Corona verschiedene Ecken in Deutschland als Domizil für unseren Urlaub gewählt - quasi als Etappenfahrt😀

Im Allgäu waren wir schon häufiger und gerne, weshalb wir uns spontan erneut für diese Region entschieden. Zunächst war Pfronten das Ziel, doch da bis 15. Juni weiterhin keine Einreise nach Österreich möglich war - auch mit Rad oder beim Bergwandern - schien uns der Radius doch sehr eingeschränkt. Stattdessen: Auf zum Ammersee. Etwas kleiner und beschaulicher als der Starnberger See, mit vielen Freizeitangeboten auf und um den See. Insgesamt war alles noch sehr ruhig und entspannt, nur wenige Touris unterwegs. Unser Hotel durfte erst drei Tage vor unserer Anreise überhaupt wieder öffnen, dafür war das Sicherheitskonzept sehr gut👍 umgesetzt. Schöne, saubere Zimmer. Frühstücksraum mit entsprechenden Abständen. Dazu konnte man auch im angeschlossenen Park draußen sitzen und speisen. Highlight war für uns aber die eigene Parzelle mit Zugang zum See + Liegewiese. Ideal zum Einsatz für unseren alten Tigerhai - einem Kanadier Schlauchboot.

Wo ist die Zugspitze?
Garmin: Kanu Ammersee/8km

Eine schöne Runde über den südlichen See. Sehr ruhiges Wasser. Im Hintergrund immer das tolle Bergpanorama, aufgereiht vom Herzogstand über das Wettersteingebirge bis Zugspitze und weiter Richtung Tannheimer Alpen bis zum Grünten. Zurück paddelte ich entlang des Vogelschutzgebietes und an Dießen vorbei mit seinen Stegen und Bootshäusern im Schilf. Den schönen ersten Tag ließen wir am Seepavillon ausklingen.

Kloster Wessobrunn
Tag 2 begann nach dem Frühstück mit Rädercheck. 7-Gang-Citybikes waren die einzige Option, doch was solls. Viele HM sollten es ja nicht werden😉. Wir rollten locker bis Dießen am See, trotzdem tat sich Regina recht schwer. Auf einer Schotterstrecke schob ich sie etwas an, als mir die kleinen Laufräder auffielen. "Sind das 26er?", fragte ich. "Das Rad sah so gemütlich aus und war frisch geputzt". Von da ab war klar: die Tour wird anstrengend - für uns beide! Erstes Tagesziel war Kloster Wessobrunn. Vorher nie was von gehört. Die Beschilderung führte uns entlang der typischen grünen Wiesen durch ein leicht ansteigendes Waldstück mit Schotter - mit Zusatzschub für Regina schwitzten wir uns hoch. An einer Gabelung stoppte ich, als eine E-MTB Radlerin vorbeizog. "Wo geht's Richtung Kloster?" Natürlich war es die steile Rampe die dorthin führte. Anscheinend liegen Klöster immer auf dem höchsten Punkt eines Hügels - die Erfahrung machten wir noch häufiger😂. Die Pause am Kloster hatten wir uns jedenfalls verdient. Ein Kleinod mit historischem Brunnenhaus (mit vielen Forellen) und tollen Deckenmalereien.

Ursprünglich wollte ich die Runde bis nach Peißenberg fortführen und dort alleine einen Abstecher auf den Hohenpeißenberg mit seinen knapp 1000 Metern radeln, doch mit dem 26er Rädchen wäre das zu lang geworden. Kurzerhand wurde als zweites Tagesziel Kloster Andechs auserkoren. Von weitem gut zu sehen, da oberhalb des Ammersee gelegen, nur hatte ich mir die Route nicht vorab angeschaut. Wir folgten einfach der Radwegebeschilderung. Erst flach an der von weitem sichtbaren Erdfunkstelle Raisting vorbei, wurde es ab Pähl steil. Teilweise bis 12% mitten durch den bewaldeten Höhenzug. Die km bis Andechs wurden so zur Tortur und endlich angekommen gönnten wir uns sofort im Biergarten eine Stärkung - frische Ofenkartoffel mit Rahm für Regina, für mich Kartoffelsalat und a Maß🍺. Das Kloster Andechs ist schon ein echter Magnet. Wir hatten Glück und der Andrang hielt sich in Grenzen, doch wenn man alleine die Größe der Parkplätze gesehen hat, weiß man "da geht noch mehr".

Garmin: 3 Klösterrunde

Kloster Andechs
Die Rücktour sollte nun wenigstens für Regina erholsamer werden. Zuerst auf einer langen Abfahrt bis Fischeln und danach flach am südlichen Ammersee entlang. Eine Gruppe mit E-Bikern staunte nicht schlecht als wir sie flott überholten - Regina vornweg, ich mich Schiebehändchen hintendran😀. Hat richtig Laune gemacht und ging auch gut in die Beine. Schnell waren wir in Dießen, wo wir einen letzten, langen Stopp mit leckerem Abendessen im Brauhaus einlegten und uns zu Fuß das schöne Dorf mit seinem Marienmünster anschauten. Tolle 70km.

Die restlichen Tage am Ammersee ließen wir es lockerer angehen. Ein Ausflug nach Landsberg und die Pössinger Au, ein weiterer Ausflug nach Weilheim und den Hohenpeißenberg - allerdings mit dem Auto - sowie eine Schiffstour auf dem Ammersee - that's all. Ansonsten nur chillen und genießen. Wie sagte es das Mädel an der Rezeption bei unserer Abfahrt: "Is scho schee hier".

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