Direkt zum Hauptbereich

Training 2015 KW3: "Da geht ja gar nichts mehr"

Mit diesem Spruch wurde ich in der vergangenen Woche 2x konfrontiert.

Montag: Zum ersten Mal im Leben nehme ich an einem "Body-Work-Out" Kurs teil. Ermutigt von Regina, die schon länger dabei ist und mir den Kurs geschenkt hat, stehe ich in einem großen Raum mit Spiegelwand. Vorne unser "Drill-Instructor" Claudia, Typ Kampfdrohne.
Es beginnt ganz klassisch mit diversen Aufwärm- und Dehnübungen, gefolgt von allerlei Beugen, Hocken, Tanz- und Boxbewegungen. Zu meiner Verwunderung alles NON STOP - keine Verschnaufpause. Als Anfänger geraten mir die Bewegungen häufiger daneben, weshalb sich Claudia intensiv um mich "kümmert" und manche Einheit wiederholen lässt. War wohl ein Kardinalfehler mich direkt vorne neben ihr zu platzieren, während sich die beiden anderen Männer im Kurs (80% Frauenanteil) nach hinten verdrücken.

Aber da muss ich jetzt durch. Nach ca. 30-40 Minuten ist das Kardiotraining vorbei, jetzt gibt's was für die Muckis. Zunächst mit Hanteln Bizeps und Trizeps stählen (O-Ton Claudia: "Die Männer bitte doppeltes Gewicht"), zwischendurch wieder mit zusätzlicher Hocke oder anderen Quälereien. Jedenfalls merke ich das ein oder andere Mal wie mir die Oberschenkel brennen. Das T-Shirt ist schon gut durchgeschwitzt, als es auf die Matte geht. Es folgen Sit-Ups, Crunches, Liegestütz, Rücken und Co. " Mein Gott, was habe ich für eine jämmerliche Bauchmuskulatur". Immer wieder betont sie: "Bauch anspannen und Nabel zur Wirbelsäule ziehen!" Wusste gar nicht, das sowas geht.

Die letzten 15 Minuten wird mit Dehnübungen bei Entspannungsmusik verbracht. Nach 1:30 Std. ist endlich Schluß und ich bin fix & foxi. Da kommt noch viel Arbeit auf mich zu. Wahrscheinlich bin ich anfangs auch mit zu viel Tempo rangegangen. Beim nächsten Mal werd ichs piano angehen.

Dienstag/Mittwoch: Pausentage! Der Muskelkater steckt in den Oberschenkeln, Waden und Armen. Vor allem im Bizeps spüre ich jede Kontraktion.

Donnerstag: Die Tour de France 2006 steht auf dem Programm - sprich DVD. Ja, diese sollte damals eigentlich einen bravourösen Jan Ullrich sehen, doch die Fuentes Doping-Affäre brachte das Kartenhaus zum Einsturz. Ich schaffe 2 Std. auf dem Spinning-Rad im Wechsel zwischen GA1/GA2 und erfreue mich an den Aufnahmen mit den Kommentatoren Karsten Migels und Jens Heppner.

Freitag: Pausentag!

Samstag/Sonntag: Tour de France Teil II und III. Beide Tage mit 2 Std. Rollentraining im Keller (GA1/GA2) und den legendären Etappen dieser Tourausgabe. Auf der 16. Etappe bricht der Führende der Gesamtwertung, Floyd Landis, komplett ein, was Heppe den Kommentar entlockt: "Da geht ja gar nichts mehr!". Am letzten Anstieg nach La Toussuire verliert er über 10 Minuten und fällt sogar aus den Top Ten.
Die wundersame Erholung folgt dann am folgenden Tag auf der 17. Etappe. Über 100km vor dem Ziel setzt sich Landis entschlossen vom Feld ab, anfangs noch von Klöden, Rogers und Evans verfolgt. In der Hitze schüttet er immer wieder ganze Wasserflaschen über seinen Kopf, doch er hält sein Tempo, rettet unglaubliche 5:42 Minuten Vorsprung vor Sastre ins Ziel.

Den Rest der Geschichte kennen wir alle. Landis wird am Ende Toursieger, um kurz danach des Dopings mit Testosteron überführt zu werden. Zum Sieger der Tour de France 2006 wird Oscar Pereiro gekürt, dem das Fahrerfeld auf der 13. Etappe fast 30 Minuten Zeit schenkte. Eine unglaubliche und peinliche Geschichte.

Kommentare

Anonym hat gesagt…
Hi Pit,
finde ich super, was du dir da antust. Hauptsache ich muss nicht mit ;-)
Da baust du dir ja eine schöne Basis für 2015.......
Pit hat gesagt…
Hi Bussi, der Kurs findet gleich bei Dir um die Ecke statt......kann Dich/Euch ja nächsten Montag abholen;-))

Beliebte Posts aus diesem Blog

Traumpfade - Eifel & Rhein

Direkt nach dem Malle-Radurlaub gabs ein Kontrastprogramm: 4 Tage Wandern über die  Traumpfade ; allesamt Rundwege in Rheinland-Pfalz. Ein Kontrast waren auch die Temperaturen. Von Schnee, Hagel, Regen bis Sonnenschein war alles drin. Die ersten beiden Tage waren wir in der Nähe von Mayen in der  Pension Willebuhr sehr schön untergebracht. Für das Wochenende gesellten sich Andreas & Heike dazu, bei Wanderungen rund um die  Abtei Sayn mit Übernachtung im zugehörigen Gästehaus. Monrealer Ritterschlag: 13,7km, 500 Höhenmeter, Kategorie: schwer. Die Kategorien sind natürlich immer Geschmackssache, doch diese Wanderung führt häufiger steil bergan und bergab. Vor allem die mit Knüppeleichen bewachsenen und felsigen Steilhänge sind nicht ohne. Da uns an diesem Tag die Sonne begleitet macht es richtig Spaß entlang der Felder und Wiesen zu laufen. Highlight sind zum Schluss die beiden Burgruinen Philipps- und Löwenburg, die beide voll begehbar sind - auch der Turm. De...

Am Nordkanal: Von Düsseldorf nach Venlo

Am Nordkanal Ganz spontan haben wir Freitag entschieden, das gute Herbstwetter für einen Wochenendtrip mit dem Rad zu nutzen. Die Wahl fiel auf die Fietsallee am Nordkanal, dazu ein kurzer historischer Rückblick: Anfang des 19. Jahrhunderts lag Napoleon im Clinch mit den Oraniern, die alle Hafenstädte an Rhein und Maas unter Kontrolle hatten. Um den Zöllen zu entgehen, plante er eine Wasserverbindung vom Rhein bis nach Antwerpen, welches zum französischen Territorium gehörte. Also begann man 1806 mit dem Bau des Nordkanals, welcher aber nie fertiggestellt wurde, weil die politischen Verhältnisse sich schnell änderten und man keine Notwendigkeit mehr für einen Kanal hatte. Heute ist dieser an vielen Stellen zugeschüttet, aber z.B. im Neusser Stadtgebiet noch komplett erhalten.   Süchtelner Höhen So sind wir denn ab Neuss-Grimlinghausen auf diesen eingeschwenkt und man fährt wirklich an einem grünen Band durch die Stadt Neuss. Ab Kaarst wird es ungemütlich - hier geht ...

Edelweiß RTF 2014: Die Relaisstation

Das beschauliche Düssel Regelmäßige Zuschauer von Radportübertragungen kennen den Franzosen  Jean-Claude Leclercq für seine fundierten Analysen und manchmal lustigen Idiome. Eines dieser mir liebgewonnenen Wörter ist - Relaisstation. Auf den Radsport bezogen verbindet Leclercq damit einen Helfer des Kapitäns, der z.B. vorab im Berg platziert wird, um seinen Chef bei einer Attacke zu unterstützen. Warum schreibe ich das? Diese Art Plan wollten wir bei der RTF von Edelweiß Mettmann umsetzen, damit jeder sein eigenes Tempo fahren konnte. Unser "Kapitän" Christof war für 10 Uhr in Hubbelrath gemeldet, während ich um 10 Uhr in Erkrath stand und Bernie bereits um 9:45 Uhr bei K1 vor Radsport Michalsky losfuhr. Der Streckenverlauf war identisch zum letzten Jahr, ergo ging es für mich zunächst hinauf nach Hochdahl und weiter über Gruiten, Vohwinkel, Schöller nach Düssel bei herrlichem Sonnenschein. Hinter Aprath folgte der längere Anstieg Richtung Neviges bis K2, von Bern...