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Oberjoch: Ski-Alpin

Die Nacht war kurz. Durch die Rippenprellung fand ich keine komfortable Liegeposition, jeder Druck schmerzte. Auch muskulär war nach den +20km Langlauf vom Vortag nichts mehr drin. Was macht man also als Alternativprogramm? Richtig, Ski Alpin auf dem Oberjoch. Mag bekloppt klingen, doch das schöne Wetter reizte einfach. "Bloß vorsichtig fahren", lautete die Devise. Carving-Skier, Stöcke, Schuhe und Helm ausgeliehen + Tagespass = 68€. Alpin fahren war schon immer ein teures Vergnügen.

Zum Einstieg wählten wir zwei leichte blaue Pisten. Etwas Ungelenk pflügte ich über den Hang. Bremsen mit Skipflug und durch Aufkanten klappte ganz gut, nur die Schwünge verliefen holprig. Nach dem Warmfahren durfte es der erste Sessellift zur Wiehagbahn sein mit drei roten Pisten. Der Untergrund war vereist, darüber lockerer Pulverschnee aus den Schneekanonen. Ich ließ Markus vorfahren und bin in weiten Schwüngen hinter ihm her. Für mich erfreulich kam ich schneller wieder in die Bewegungsabläufe als erwartet. Der Spaß begann. Es sah von außen betrachtet bestimmt nicht filigran aus, doch was solls. Gerade wollte ich es mal was schneller laufen lassen, da saß ich schon auf dem Hosenboden. Also wieder nen Gang zurück. Wir testeten diverse Liften und rote Pisten. Die einzige schwarze Piste blieb als "alpines Trainingszentrum" den Profis vorbehalten (Gott sei Dank;). Hin und wieder sah man ein paar Cracks die Pisten herunterwedeln, während wir uns mühten.

Nach der Mittagspause wählten wir die ganz außen gelegene Grenzwiesbahn. Bei der Anfahrt mit
dem Sessellift sahen wir eine Familie die den Hang ohne Skier herunterrutschte. Anscheinend waren die Pisten hier komplett vereist. Dafür war es wesentlich leerer als auf den anderen Hängen. Und zu unserer Überraschung lief es richtig gut. Die Skier ließen sich gut und scharf Aufkanten und manchmal bekam ich sogar einen Parallelschwung hin. Im unteren, flacheren Teil ließ ich es im Schuß laufen....juchu....bis zur Skistation. "Direkt noch mal hoch", hatten wir beide den gleichen Gedanken. Jetzt kannten wir die Strecke - dachte ich. An einer tiefen Welle mit weichem Schnee hob es mich aus und ich landete voll auf dem Steiß. Unangenehm! Das sollte aber die letzte Bekanntschaft mit dem Schnee sein. Bis kurz vor Sonnenuntergang blieben wir auf den Hängen, zum Abschluss zusammen mit den Kids auf den Einsteigerpisten. Einfach ein schöner Tag.

Kommentare

KiraZlatko hat gesagt…
Meinetwegen kann der Winter wieder schnell kommen. Dann fahren wir ins Welschnofen Hotel und können die schöne Schneelandschaft genießen.

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