Mit dem Lago di Molveno landeten wir einen Glücksgriff. Eigentlich befanden sich genügend andere Routen in der Vorauswahl, aber aus unterschiedlichen Gründen drängte sich keine für den heutigen Tag auf. Es waren wieder Temperaturen bis 34 Grad im Tal angekündigt, deshalb sollte es in die Berge gehen, gleichzeitig aber nicht zu krass von der Länge und Höhenmetern. Nach einem Talk mit Bussi am Vorabend kam der Lago ins Spiel. Er war mal mit Jasmin dort für einen Ausflug vom Gardasee und nach kurzer Streckenplanung gab er sein GO. Knapp über 100km und 1400Hm klangen gut fahrbar, auch für den 1-Akku-Mann Bernie.Zuerst rollten wir wieder durch die Obstfelder entlang der Etsch. Natürlich über neue Wege, es gibt dort so viele Optionen zu radeln, einfach herrlich. Hinter Mezzolombardo begann der 14,4km lange Anstieg des Tages nach Fai della Paganella. Schön gelegen und mit Anzeige der Steigungsprozente pro km am Straßenrand (7-8% Schnitt), allerdings megahot in der prallen Sonne. Am Einstieg des Passes grüßten wir eine schöne Italienerin, die sich noch ein Gel reinpfiff. Bussi: "Die überholt uns gleich". Er sollte recht behalten🤣. Es dauerte nicht lange und sie zog an allen vorbei, als ich kurz zu Bussi rief: "Häng dich dran!" Zu meiner Überraschung tat er dies auch, ließ sie dann aber ziehen. Etwas später kam sie uns wieder entgegen ohne bis zur Passhöhe zu fahren.Mittlerweile versuchten wir jeden noch so kleinen Flecken Schatten zu erhaschen und legten zwei Pausen unter Bäumen ein. Die Trinkflaschen leerten sich rapide, als Bussi rechts ranfuhr. Wie aus dem Nichts stand da plötzlich ein Brunnen mit kühlem Nass, wo sich bereits andere Radler die Trinkvorräte auffüllten. Wir tranken alle mehrere Flaschen und ich kühlte meinen Kopf im Wasser. Alle? Nein - bis auf Bernie. Der "duschte" sich zwar komplett und kühlte so herunter, aber er weigerte sich weiterhin Wasser aus den Brunnen zu trinken. Das sollte sich später rächen.Nach der Pause landeten wir schnell im Ort Fai und fuhren die letzten, leichter ansteigenden km bis zum Passo Santel durch. Die bewaldete Abfahrt bis Andalo brachte Kühlung und wir rollten weiter bis zum See, als mich der erste Blick auf den Lago ein lautes "Wow" ausrufen ließ. Ein grandioser Anblick. Nicht umsonst wurde der Lago di Molveno mehrfach zum schönsten See Italiens gewählt. Eingebettet in die Berge und Wälder von Brenta und Paganella, leuchtete der See mit seinem türkisfarbenen Wasser. Alleine dafür hatte sich diese Tour gelohnt.Im Ort Molveno wurde es brechend voll. Mit seinen Freizeitaktivitäten von Schwimmen, Paddeln, Tretboot fahren bis Paragliding lockt der See viele Urlauber an. Auch Wanderungen um den See sind sehr beliebt, aktuell aber nur mit Vorsicht zu genießen - dazu später mehr. Wir steuerten eine Eisdiele an - aus Nr.1 wurden wir direkt verwiesen, weil Bernie mit EBike mitten zwischen die Gäste lief. Beim zweiten Versuch machte er es dann geschickter und fragte vorher, ob er seinen Akku aufladen kann. Nachdem wir uns mit Cola, Focaccia und Co. gestärkt hatten, ging es nochmal zum See - den Anblick genießen und einen Fotostopp einlegen.Die paar km zurück nach Andalo rollten easy und im Ort stoppte ich kurz an einem großen Bären für ein
Foto. Dieser war mir bereits in der Abfahrt aufgefallen. Das es im Trentino Bären gibt, war mir bewusst, doch hier am See in einer touristischen Region? Die Bestätigung bekamen wir abends in einem Artikel. Am Ufer des Sees wurde eine Frau mit ihren drei Kindern von einer Bärin mit Jungtier angegriffen. Glücklicherweise verlief es glimpflich, aber ein paar Tage später erwischte es einen Jogger in den Wäldern heftiger. Die Bärenpopulation im Trentino ist ein wirkliches Problem für die Anwohner.Da meldete sich Bernie: "Ich brauche dringend was zu trinken". Die Cola in Molveno reichte nicht und wie bekannt hatte er nirgends Wasser nachgetankt. Für uns nicht nachvollziehbar. Jedenfalls musste er nun eine Flasche im Supermarkt kaufen, auch die half ihm nicht wirklich. Der Körper hatte über den Tag einfach zu wenig Flüssigkeit bekommen.Hinter dem Ort folgte fast unmerklich der Andalosattel und dahinter die lange Abfahrt ins Nonstal mit schönen Ausblicken auf die Weinberge. Unten angekommen war es wieder brüllend heiß, weshalb wir beschlossen das Bici Faedo für einen letzten Stopp mit Getränken zu nutzen. Die km bis Tramin wurden nochmal zäh, Bernie war k.o. und dehydriert. Die Hitze und vor allem der Wassermangel hatten ihn fertig gemacht, das konnte man ihm ansehen.Tramin Tag 6: Lago di Molveno
Foto. Dieser war mir bereits in der Abfahrt aufgefallen. Das es im Trentino Bären gibt, war mir bewusst, doch hier am See in einer touristischen Region? Die Bestätigung bekamen wir abends in einem Artikel. Am Ufer des Sees wurde eine Frau mit ihren drei Kindern von einer Bärin mit Jungtier angegriffen. Glücklicherweise verlief es glimpflich, aber ein paar Tage später erwischte es einen Jogger in den Wäldern heftiger. Die Bärenpopulation im Trentino ist ein wirkliches Problem für die Anwohner.Da meldete sich Bernie: "Ich brauche dringend was zu trinken". Die Cola in Molveno reichte nicht und wie bekannt hatte er nirgends Wasser nachgetankt. Für uns nicht nachvollziehbar. Jedenfalls musste er nun eine Flasche im Supermarkt kaufen, auch die half ihm nicht wirklich. Der Körper hatte über den Tag einfach zu wenig Flüssigkeit bekommen.Hinter dem Ort folgte fast unmerklich der Andalosattel und dahinter die lange Abfahrt ins Nonstal mit schönen Ausblicken auf die Weinberge. Unten angekommen war es wieder brüllend heiß, weshalb wir beschlossen das Bici Faedo für einen letzten Stopp mit Getränken zu nutzen. Die km bis Tramin wurden nochmal zäh, Bernie war k.o. und dehydriert. Die Hitze und vor allem der Wassermangel hatten ihn fertig gemacht, das konnte man ihm ansehen.Tramin Tag 6: Lago di Molveno
Den Abend beschlossen wir im Gwürzerkeller mit großem Biergarten und hervorragender Küche. Nach der Vorspeise, einer leckeren Speckknödelsuppe, war ich bereits so satt, dass nur noch ein Kinderschnitzel reinpasste😁. Bussi und Monzi hingegen genossen ihre 3-Gänge👌😋.
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