Im nächsten größeren Ort - Pajara - gesellte ich mich zu anderen Radlern im Cafe. Hier erfuhr ich es dann: Die meisten fahren die Bergtour in umgekehrter Richtung, weil der Wind einen so die Steigungen hochschiebt. "Na ja, beim nächsten Mal...." tröstete ich mich. Ein kurzer Spaziergang durch den Ort mit seiner historischen Kirche, den Palmenhainen und mächtigen Bougainvillesträuchern musste auch sein. Überhaupt wirken die Bergdörfer inmitten der Geröll- und Wüstenlandschaft wie Oasen.
Im Tal abgekommen machte ich die zweite Erfahrung des Tages: Mit Rückenwind ging es mit Tempo 50 Richtung Antigua - wohlgemerkt OHNE ZU TRETEN! Also sowas habe ich vorher noch nicht erlebt. Leider wars mit dem ganz fetten Schub irgendwann vorbei, doch mit 53-12er Übersetzung ließ sich immer noch ein 40er Speed locker halten. Die Dörfer flogen an mir vorbei und erst in Küstennähe war Schluss mit dem Spaß - die Böen hatten mich wieder. Die letzten 10km an der Hauptstraße bis Costa Calma kosteten die letzten Körner und ich gönnte mir sofort eine Cola und ein Bier bei Sonnenschein im Park.

Anstieg Richtung Betancuria |
Nach vier Tagen Trainingspause, sollten die Beine fit sein für die heutige Aufgabe - die Königsetappe von Fuerteventura mit 110km und 2100Hm. Also hieß es "sich gut stärken" beim Frühstück mit reichlich Rühr- und Spiegelei und Bananen sowie die guten getrockneten Feigen (alte Philip Spezialität) einpacken.
Bereits hinter dem Kreisverkehr von Costa Calma ging es 5km hoch Richtung La Pared, wo mir die ersten Rennradler entgegen kamen, unterstützt vom Rückenwind.
Stattdessen musste ich mich nun die quälend lange Steigung bis zur Passhöhe Morro Colorado hochmühen. Spätestens hier wusste ich, warum mein Verleiher meinte "nimm lieber 3-fach gegen den Wind" und "schau nicht aufs Tacho". Selbst mit 30-25er Übersetzung viel es mir teilweise schwer. Die kurze Abfahrt nach Fayagua bot auch keine Entspannung, denn bei böigem Wind musste ich den Lenker fest unter Kontrolle halten, von hohem Tempo abwärts ganz zu schweigen. Mit Hochprofil hätte man hier ganz schnell alt aussehen können.
Stattdessen musste ich mich nun die quälend lange Steigung bis zur Passhöhe Morro Colorado hochmühen. Spätestens hier wusste ich, warum mein Verleiher meinte "nimm lieber 3-fach gegen den Wind" und "schau nicht aufs Tacho". Selbst mit 30-25er Übersetzung viel es mir teilweise schwer. Die kurze Abfahrt nach Fayagua bot auch keine Entspannung, denn bei böigem Wind musste ich den Lenker fest unter Kontrolle halten, von hohem Tempo abwärts ganz zu schweigen. Mit Hochprofil hätte man hier ganz schnell alt aussehen können.
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Vor dem Kirchplatz in Pajara |
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Betancuria |
Das große Finale sollte noch folgen, mit dem Anstieg nach Betancuria und den höchsten Pass Morro Velosa (670 Meter). Dabei war zunächst eine Steigung bis Vega de Rio Palmas zu überwinden, welches schön in einem Bachtal liegt. In Betancuria angekommen blieb mir keine Zeit für eine Besichtigung, es lag ja noch ein großes Stück des Weges vor mir. Die letzten 3km bis zur Passhöhe hatten es wieder in sich. Mit letzter Kraft stampfte ich hoch und....überholte nach rund 50km den ersten Radler. Geschafft - auch körperlich. Die lange Abfahrt ins weite Tal des Nordens löste erneut ein Unbehagen bei mir aus. Die Böen verfingen sich heftig in den Rädern, weswegen ich meist auf der Bremse stand.
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Passo Morro Velosa |
Fazit: Eine spektakuläre Runde und nicht zu unterschätzen! Neben den Steigungen kostet der Wind immens viel Kraft. Die Landschaft ist auf ihre eigene Art spektakulär, der Asphalt ausgeprochen gut und verfahren kann man sich hier auch nicht. Bleibt die Frage: Ist die Runde umgekehrt einfacher?
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Die Wüste |

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