3stellig (km) -vierstellig (HM) - so die grobe Vorgabe für Tag 2. Dabei sollte uns eine lange, moderate Steigung durchs Cembratal bis zum Passo San Lugano führen. Die ersten 30km rollten wir wieder gen Süden über den Etschtal Radweg, um ab Laifs ins ruhige Val di Cembra einzubiegen. In der Steigung kurbelte jeder in seinem Tempo oder ließ kurbeln, wie Bernie mit E-Motor. Tolle Ausblicke über die Weinberge und die alten italienischen Dörfer in den Hängen, ließen die Herzen höher schlagen. Die Route schien auch bei einheimischen Motorradclubs Anklang zu finden, so überholte uns ein Honda-Gold-Wing Club mit 30-50 Teilnehmern. Ausgestattet mit italienischer Beflaggung, LED-Elementen und Musikbeschallung. Lustig und ganz friedlich.
In Cembra legten wir eine Cola-Pause ein. Dahinter folgte eine lange, wellige Passage durch ein Waldgebiet. Bussi blieb wieder bei Fitty, während Bernie und ich vorneweg rollten. Kurz hinter einem See warteten wir in der "Bar Al Lago", wo sich Bernie sofort auf die Suche nach einer Steckdose für seinen Akku machte. Mit Deutsch kam man hier nicht weiter. Also kurz Google bemühen: Steckdose = presa elettrica. Die Bedienung rief kurz den Oheim und dieser öffnete seine Garage, wo Bernie ganz hektisch sein Ladekabel auspackte und das E-Bike anschloß. Mille grazie!👍
Währenddessen bestellten wir eine Cola, als ca. 10 Min. später Bussi und Fitty an uns vorbeiradelten und sich an den Tisch gesellten. Nach ca. 30 Min. fuhren wir weiter, dem Akku hatte es nur wenig gebracht, von 1,5 auf 2 Balken, aber immerhin. Der finale Anstieg zum Passo San Lugano begann ab Molina, wo es Bernie anfangs nochmal krachen ließ. Vor allem die Passagen über den Radweg hatten bis 10% Steigung, weshalb Fitty nochmal alles geben musste. Ich blieb kurz hinter Bernie, als sich auf den letzten Serpentinen sein Akku verabschiedete. An der markanten Kirche am Passo kamen wir nach und nach alle wieder zusammen. Geschafft! Zur Belohnung gab es: 15km rasante Abfahrt!! Vor allem die letzten km in 180 Grad Kehren bis ins Etschtal, machten richtig Spaß. Wenn da nur nicht der Autoverkehr gewesen wäre. Viel zu langsam für uns Radler, aber ein Überholen zu riskant. Drum stoppten Fitty und ich in einer Serpentine mit Panorama, bis ein Schwung vorüber war und wir mit Tempo ins Tal fahren konnten.
Mit 110km und 1250 Höhenmeter wurde das angepeilte Ziel erreicht. Beim abendlichen Spaziergang zum Hofschank Pergola mitten in den Weinbergen, merkten alle die müden Beine. Da kam die leckere Stärkung gerade recht.
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Passo San Lugano |
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