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Alpen Tag 3: Iseran - Aufs Dach der Tour

Heute stand nur ein Pass auf dem Programm, dafür mit 2770m der höchste überfahrbare Pass der ganzen Alpen - der Col de l'Iseran. Henry hatte uns dabei die "V3"-Variante schmackhaft gemacht, diese führte nicht klassisch bis Val d'Isere sondern etwas oberhalb über eine kleine Nebenstraße. Während der Rest unserer Kombo die paar km und Hm extra unter die Pneus nahmen, verabschiedete ich mich ab Seez auf die klassische Route. Der Plan war in Val d'Isere eine längere Pause einzulegen und auf die Jungs zu warten. 
Garmin: Alpen Tag 3

Hinter Seez ging es zunächst bergab ins Tal. Zusammen mit den beiden Monegassen Jan (auf seinem schicken Dogma) und Paolo (mit Pogacar Colnago) sind wir so in den Anstieg. Paolo fiel direkt hinten raus, während ich kurz hinter Jan die Serpentinen hochkurbelte bis zum Lac du Chevril. Nach einem Fotostopp fuhr ich mit einem anderen Franzosen, der immer wieder von einem Kumpel im Auto angefeuert wurde. Es folgten die Tunnel nach Val d'Isere. Henry hatte uns dort ein Cafe empfohlen, doch ein kleiner Snack mit Gel, Riegel, Orangina und ein paar Haribo genügte. Die Beine waren noch frisch. Also eine kurze WA an die Jungs. "Ich fahre weiter!"

Der gesamte Anstieg von Bourg-Saint-Maurice auf den Iseran beträgt "schlappe" 46km, bleibt aber immer unter 10% Steigung, was mir sehr entgegenkam. Plötzlich rauschte eine Trainingsgruppe vom Team Jumbo-Visma herunter. Zu schnell um ein Foto zu machen oder bekannte Gesichter auszumachen. In den letzten Serpentinen legte ich noch ein paar Pausen ein - einfach um den Anblick der schneebedeckten Berge zu genießen. Ein Traum so weit oben zu stehen. Am Pass kam dann auch der Franzose aus Val d'Isere kurz hinter mir an und wir klatschten uns ab. Mit einem Glücksgefühl machte ich mich auf in die lange Abfahrt.

Verpflegungsstopp war im historischen Bonneval-sur-Arc, welches mehrfach Auszeichnungen als "schönstes Dorf Frankreichs" erhalten hat. Ich hatte genügend Zeit durchs Dorf zu schlendern und an einem Brunnen meine Trinkflaschen aufzufüllen. Fabian, Martin und Jürgen folgten ca. 20 Minuten später und kurz darauf Henry mit heiß erwartetem Food & Drinks. Nachdem die Mägen gefüllt und weitere Teilnehmer angekommen waren, ruft Fabian "da fährt Albrecht". Wir rufen noch hinterher...aber er rollt die Straße weiter herunter. Nicht das erste Mal, dass er was verpasst😆.

Im großen 8er Peloton und mit reichlich Tempo rollten wir nun bis Aussois, wo zu meiner Überraschung nochmal ein Schlussanstieg in der Sonne lauerte. Egal....im Hotel du Soleil wurden wir freundlich vom Patron begrüßt, konnten direkt einchecken und unsere Räder im Fitnessraum verstauen. Nach der Dusche sind wir durch das nette Dörfchen zum Supermarkt für kleine Snacks und Bierchen und ließen danach die Beine baumeln auf dem Balkon. Ein richtig schöner Tag!

Beim Abendessen ließ Albrecht die Bombe platzen! Hatte er im Vorfeld gewitzelt "morgen noch den Galibier und dann setze ich mich in den Besenwagen", hieß es nun: "Ich reise morgen ab." Ein Furunkel am Allerwertesten machte ihm zu schaffen. Sein Angebot man könne es sich mal anschauen, wollte aber keiner wahrnehmen😉. Trotzdem wurde es ein langer, feucht-fröhlicher Abend - mit viel Wein🍷🥂.






Blick vom Balkon


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