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Alpen Tag 6: Durch den Nationalpark Mercantour

Heute verließen wir nun endgültig die Hoch-Alpen. Die Route führte durch den alpinen Nationalpark Mercantour, was aber nicht bedeutet das es dort keine hohen Berge mehr gibt. Wer wollte hatte an diesem Tag die Option auf den Col de la Bonette mit der Cime de la Bonette zu fahren. Die höchste befahrbare Straße in den Alpen. Doch laut Henry gab es mehrere Gründe dies nicht zu tun:

1. Die Auffahrt ist nicht schön. Man fährt eine breite Straße ohne viele Serpentinen in der prallen Sonne bergan. 2. Man bekommt keine Verpflegung unterwegs, da Henry natürlich an der regulären Route die Teilnehmer versorgt. 3. Bei Defekt ist man auf sich allein gestellt.

Außerdem sprachen meine Beine eine eindeutige Sprache. In der kurzen Abfahrt von Jausiers nach Barcelonette spürte ich schon den "jour sans". Hatte ich eigentlich geplant mit den anderen Jungs die "V3"-Variante über den Col d' Allos zu fahren, entschied ich mich kurzfristig für die kürzere "V2" über den Col de la Cayolle. Der Cayolle war landschaftlich richtig schön zu fahren und nahezu verkehrsfrei. Wie mir Mihai später sagte, der für ihn schönste Tag der ganzen Tour. Der Cayolle hat rund 27km Anstieg auf nochmal 2326 Meter, führt im unteren Teil durch eine wunderschöne Schlucht, die am Morgen auch schön schattig und kühl war. Später radelte man durch eine blühende Wiesenlandschaft, alles bei moderaten Prozenten. Erst zum Ende ging es mal auf 8% Steigung.

Für mich an diesem Tag ideal - ebenso für Paolo, mit dem ich fast den ganzen Anstieg hochkurbelte. So kamen wir etwas ins Plaudern. Paolo hatte sich vor der Tour sein Pogacar-Colnago zugelegt. "Only the bike, not the legs", wie er scherzte. Zusammen mit Jan hat er schon einige Touren durch die Berge gemacht, aber so eine Etappenfahrt über eine Woche war auch für ihn neu. "Next time I play Golf", scherzte er erneut, als es zum Pass steiler wurde.

Oben wartete noch Frederic und dann ging es in die Abfahrt bis St-Martin-d'Entraunes, wo Jan und Kon bereits den Verpflegungswagen plünderten. Henry war selbst noch etwas radeln und hatte den Schlüssel für uns am hinteren Reifen deponiert. Also alles rein was da war.

Ab Guillaumes folgte der zweite Anstieg des Tages: der Col de Valberg. Komischerweise lief es jetzt wieder gut bei mir, trotz mittlerweile unerträglicher Hitze und so bin ich als Erster in Valberg angekommen. Jan, Kon und Frederic kamen danach. Wir setzten uns in eine Bar neben der Kreuzung und legten die Beine hoch. Als Paolo eintraf orderte er zwei Pizzen🍕 für alle - merci beaucoup! Jürgen gesellte sich als Erster aus der "V3"-Fraktion dazu, Fabi, Steve und Martin folgten etwas später. Wie uns Jan sagte ist Valberg ein beliebtes Ski-Resort, weil es von der Cote d'Azur schnell zu erreichen ist.

Colnago V4RS

Garmin: Alpen Tag 6

Zielort war das kleine Dorf Beuil, schön zwischen den Bergen gelegen. Das Abendessen genossen wir in einem großen Raum mit Panoramafenstern und Kamin bei vorzüglicher Forelle mit Ratatouille + Püree und einem Viererlei-Nachtisch. 




Fabi am Col d'Allos

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