
Treffpunkt ist ein Bootshaus im Düsseldorfer Hafen am Freitag Nachmittag. Der Regen hörte zum Abend hin Gott sei Dank auf. Insgesamt sind wir zehn Anfänger (2 Jungs, 8 Mädels), die auf zwei 4er und ein 2er - jeweils mit Steuermann/frau - verteilt werden. Vor der ersten Übung steht zunächst das "Boote tragen" an. Dies alleine ist schon ein kleines Work-Out!. Die ersten Grundbegriffe wie Steuerbord und Backbord sind mir bekannt, der Ein- und Ausstieg aus den kippeligen Dingern noch nicht. Dieser erfolgt in genauer Schritt und Grifffolge mit gleichzeitigem Abstoßen vom Ufer. Am ersten Tag landet dabei eine Mitruderin mit einem Bein im Wasser, an den anderen Tagen klappt es vorzüglich.
Zunächst lernen wir das die Ruder korrekt "Skulls" heißen, heute meistens aus Carbon gefertigt und dementsprechend leicht sind. Desweiteren skullt man mit versetzten Händen, die linke Hand immer vor der rechten Hand, weil die Enden überlappen - siehe Rudertechnik. Gar nicht so einfach, da kommen sich die Hände anfangs öfters ins Gehege. In der Rückholbewegung wird das Skull waagerecht gedreht und vor dem Einsetzen wieder zurück in die senkrechte Position gesetzt. Dazu bewegt man sich auf dem Rollschlitten nach vorne und beim Ziehen der Blätter nach hinten. Insgesamt also ein recht komplexer Bewegungsablauf, den es immer und immer wieder zu wiederholen gilt. Aber wir sind ja Anfänger und die Ausbilder sind nachsichtig;)
An Tag 2 sind wir den ganzen Tag auf dem Wasser: sprich im Bereich Medienhafen bis hinunter zur Lausward. Die Strömung ist hier nur minimal, die Rheintaufe erfolgt erst später da zu riskant mit reinen Anfängern. Langsam zeigen sich erste Erfolge und es macht Spaß im gleichmäßigen Schlag über das Wasser zu gleiten. "Rudern hat was Meditatives" höre ich hinter mir aus dem Boot. Ich darf den Schlagmann machen und sitze direkt gegenüber von Steuermann Johannes. Wir lernen Wendemanöver über Steuer- und Backbord, abruptes Stoppen des Bootes und genießen ansonsten die Sonne auf dem Wasser. In der Mittagspause haben wir genügend Zeit zu klönen bei Pasta im Bootshaus in Hamm.
Auch an Tag 3 haben wir die Sonne gepachtet. Die Übungen vom Vortag werden erneut geübt um sie zu festigen. Ich hatte mir eigentlich vorgenommen nicht mehr den Schlagmann zu machen, da diese Position exponierter ist und man immer konzentriert bei der Sache bleiben muss, doch Ausbilderin Sarah setzt mich am Nachmittag direkt zu sich. Sie stellt sich uns kurz vor und sagt "ich fahre ausschließlich Rennboote". Ihr Motto: Beim Rudern muss man schwitzen! Wurden wir bislang im Tempo von den Ausbildern eher gebremst ("ganz ruhig", "langsamer"), heißt es nun "die Beine müssen explodieren beim Anziehen". "Peter mach die Arme länger", "weiter durchziehen". Als ein Schiff der KD in den Medienhafen einfährt, was häufiger passiert, kommt von Sarah "gebt Gas, wir müssen hier wegkommen". Ich komme jedenfalls richtig ins Schwitzen und am Ende des Tages sind zwei Blasen an der linken Hand Lohn der harten Arbeit;))
Zum Abschluss werden - wie jeden Tag - die Boote ins Bootshaus getragen und festgemacht. Allen hat es richtig viel Spaß gemacht. Wir haben viel gelernt und durch mehrere Ausbilder unterschiedliche Aspekte des Ruderns kennengelernt. Der nächste Schritt sind nun drei Ausfahrten auf dem Rhein, wobei max. zwei Anfänger mit zwei erfahrenen Ruderern gepaart werden. Ich bin gespannt!
Kommentare
Oder 3 Pfeile auf eine 2,37m entfernte Scheibe werfen.